Von der östlichen Spitze des Genfersees bahnt sich das Rhônetal seinen Weg Richtung Süden durch die Savoyer Voralpen. Nach rund 35 Kilometern wendet sich das Tal Richtung Nordosten. Genau in diesem Knick liegt am 2.085 Meter messenden Mont de l'Arpille das Städtchen Martigny, in dem der Pass Col de la Forclaz, einer unserer über 1.000 Alpenpässen und Motorradtouren der schönsten Regionen Europas auf BikerBetten.de, seinen Anfang nimmt. Martigny, zu deutsch Martinach, ist bekannt für das Kulturhistorische und Kunstmuseum Fondation Pierre Gianadda, das Barryland – Museum der Sankt Bernhardiner und als Bahnhof des Mont-Blanc-Express. Der Col de la Forclaz führt über eine Länge von 42,5 Kilometern mit Generalrichtung Südwesten bis in den mondänen Skiort Chamonix, gelegen am Fuße des Mont Blanc.
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Beim Festlegen Deiner Route und beim Buchen Deiner Unterkunft musst Du darauf achten, wo genau Du fahren willst. Es gibt leider mehrere Passstraßen, die den Namen Col de la Forclaz tragen. Diese liegen allerdings alle vollständig in Frankreich. Der Col de la Forclaz von Martigny nach Chamonix ist die einzige Bergstraße mit diesem Namen, die über zwei Staaten von der Schweiz nach Frankreich führt.
ÜBRIGENS: Wer den Col de la Forclaz fahren möchte, sollte sich unsere Motorradtour "Rund um den Mont Blanc" unter die Räder nehmen. Die Tour führt unter anderem über diesen Pass.
Land | Schweiz |
---|---|
Region | Bern | Wallis |
Passhöhe | 1528 m |
Länge | 42 km |
Maximale Steigung | 12 |
Wintersperre | Tage- oder stundenweise möglich |
Basisorte | Martigny (CH) - Chamonix (F) |
Koordinaten | 46.014363, 6.972655 |
Maut | Nein |
Belag | Geteert |
Anzahl Kehren | 30 |
Sackgasse | Nein |
Schwierigkeit | Leicht |
Sterne |
Tipp der Redaktion:
Col de la Forclaz – Passstraße durch das Mont-Blanc-Massiv
Der Erste, der ursprüngliche Col de la Forclaz wurde 1824 als Handelsroute gebaut. Durch diese Bergtrasse wurde seinerzeit der Handel zwischen dem Rhônetal und der Region um den Genfersee mit dem Trienttal gefördert, das noch immer innerhalb der Schweiz liegt. Allerdings war diese Passstraße regelmäßig für mehrere Monate im Jahr unpassierbar, auch weil die erste Strecke stellenweise in einer Höhe von bis zu 1.680 Metern verlief.
Der gegenwärtige Streckenverlauf ist relativ neu, denn er wurde erst 1957 entwickelt und realisiert. Seither liegt die Höhe des Passes nur noch auf 1.527 Höhenmetern. Außerdem wurde die Passstraße verlängert, denn sie reicht nun deutlich über das Trienttal hinaus bis zum Arve-Tal in Frankreich im Département Haute-Savoie. Die Passstraße beginnt indessen im Rhônetal in einem Weinbaugebiet, das Du auf der Fahrt nach Frankreich durchqueren wirst. Der Col de la Forclaz ist eine der wichtigsten Verkehrsverbindungen zwischen der Schweiz und Frankreich, weshalb die Passstraße so weit irgend möglich ganzjährig frei gehalten wird. Allerdings hat dies auch zur Folge, dass das Verkehrsaufkommen recht hoch ist. Insbesondere an den Wochenenden im Sommer und an den Hauptreisetagen kann es auf der Bergstraße voll werden.
Verlauf der Col de la Forclazstraße
Der Col de la Forclaz ist ein Pass im Schweizer Kanton Wallis, der quasi am Fuße des Mont de l'Arpille im Ort Martigny beginnt. Die Passstraße führt über 42,5 Kilometer nach Südwesten bis in den berühmten Wintersportort Chamonix, in dem 1924 die ersten Olympischen Winterspiele der Neuzeit ausgetragen wurden. Der Pass liegt auf einer Höhe von 1.527 Metern, direkt zwischen dem Mont de l’Arpille im Norden und dem 2.365 Meter messenden Croix des Prélayes im Massiv des Le Génépi im Süden wobei alle Berge zum Mont-Blanc-Massiv gehören. Ein Teil der Passstraße führt durch das Vallée du Trient, wo die erste Passstraße endete. Über kleinere Seitentäler verläuft die Passstraße bis zum Arve-Tal, über das Chamonix erreicht wird. Der Pass ist in der Regel ganzjährig geöffnet.
Highlights am Col de la Forclaz
Nach 7 Kilometern hast Du die Weinberge des Rhônetals hinter Dir gelassen und gelangst zum Col de la Petit Forclaz, dem kleinen Pass. Hier ist ein Parkplatz eingerichtet, der Dir ein fantastisches Bergpanorama bietet. Ab hier wird der Straßenverlauf zunehmend abwechslungsreicher. Neben zahllosen Kurven erwarten Dich teils eng geschnittene Kehren, die schon etwas fahrerisches Talent erfordern, insbesondere wenn die Maschine voll beladen ist. Zudem ist dies der Teil der Passstraße, der im Winter unentwegte Gespannfahrer in die Berge zieht, denn die Kurven und Serpentinen am Col de la Forclaz sind die perfekte Herausforderung für kälteresistente Dreiradpiloten nebst Schmiermaxe.
So gelangst Du zum Fort de la Forclaz, einer ehemaligen Verteidigungsanlage zur Sicherung des Passes, in dessen Nachbarschaft ein Hotel und Restaurants mit regionalen Spezialitäten locken. Vom Fort hast Du die beste Aussicht auf die Täler und die Bergwelt, sodass Du Erinnerungsfotos schießen kannst, die zu Hause beeindrucken werden. Durch kleine Bergdörfer und Weiler hindurch, gelangst Du ab dem Eisenbahntunnel Tunnel du col des Montets zu dem Streckenabschnitt, auf dem Downhill die Kraft und Funktion Deiner Bremsen geprüft wird. Nach 42,5 Kilometern abwechslungs- und erlebnisreicher Bergstrecke erreichst Du Chamonix, wo Du Dir nach dieser Tour Deinen Kaffee doppelt verdient hast.
Aussichtspunkte & Sehenswertes an der Route zum Col de la Forclaz
Bei Streckenkilometer 20 gelangst Du zu den Gorges Mystérieuses, den geheimnisvollen Schluchten des Tête Noire. Hast Du Spaß am Canyoning, sind diese Schluchten allemal einen Stopp wert. Zudem wurde ein Wanderpfad eingerichtet, sodass die Schluchten inspizieren kannst, ohne nasse Füße zu bekommen oder von Wasserfällen geduscht zu werden. Voraussetzung aber ist, dass Du schwindelfrei bist. Einige Passagen bestehen aus einem balkonähnlichen Holzweg, der in bis zu 30 Metern Höhe quasi an die steilen Wände der Schlucht gedübelt wurde. Ein Rundgang dauert gut eine Stunde, die zum unvergesslichen Erlebnis wird.
Kaum 1 Kilometer weiter gelangst Du zum Tunnel de Tête-Noire. Dieser war Teil der Strecke von Châtelard nach Trient, lange bevor die heutige Streckenführung des Col de la Forclaz realisiert wurde. 1825 wurde der Ingenieur Ignace Venetz mit der Planung des Tunnels beauftragt, nachdem er Roche Percé-Tunnel erfolgreich beendet hatte. Die Arbeiten zum Tunnel de Tête-Noire begannen 1827 und wurden 1836 beendet. Der Durchbruch durch den gleichnamigen Berg ist rund 30 Meter lang und etwa 2,70 Meter hoch, bei einer Breite von 2,40 Metern.
Und wieder ist es nur eine kurze Fahrt bis zum Espace Mont-Blanc, einem alpinen Freizeitpark. Hinauf zum Park geht es in den offenen Wagons einer Schmalspurbahn, die so konstruiert wurde, dass sie auch extreme Steigungen bewältigen kann. Der VerticAlp Emosson Freizeitpark bietet Ziplines, Canyoning, Kletterpartien, der Staudamm kann besichtigt werden und im Fels haben Dinosaurier ihre Fußabdrücke hinterlassen. Zudem liegt Emosson auf einer Höhe von 1.965 Metern, was Dir eine tolle Aussicht auf den Mont-Blanc ermöglicht.
Was am Col de la Forclaz zu beachten ist
Der Winterdienst am Col de la Forclaz ist in der kalten Jahreszeit permanent im Einsatz, denn diese Strecke ist eine der bedeutendsten Verbindungen zwischen der Schweiz und Frankreich. Außerdem ist es der einzige praktikable Weg, um auch im Winter ins Trient-Tal zu gelangen. Trotzdem kann es stunden- oder tageweise bei starkem Schneefall oder Eisbildung zu Einschränkungen kommen, die aber vorzugsweise Lkws und Fahrzeuge mit Anhänger betrifft.
Schlussgedanken zum Col de la Forclaz
Der Col de la Forclaz ist eine der wichtigsten Verbindungen zwischen der Eidgenossenschaft und Frankreich. Genau deshalb ist diese Bergroute sehr gut ausgebaut und die Kurven wurden entschärft, wo immer dies möglich war. Trotzdem hat diese Passstraße ihre Reize, auch weil die Aussicht auf die Berge und insbesondere auf den Mont Blanc erstklassig ist.
FAQ
Welche Rastplätze gibt es am Col de la Forclaz?
Gibt es eine Webcam am Col de la Forclaz?
Mehrere Webcams stehen am Col de la Forclaz zur Auswahl:
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