Motorradtouren Teutoburger Wald – kurvenreiche Auf- und Abschwünge
Der rund 150 Kilometer lange Teutoburger Wald bildet das Kernstück der Region Ostwestfalen. Wobei dieser Name eigentlich Nonsens ist. Man sagt auch nicht „Nordsüddeutschland“. Außerdem gibt es zwar ein Westfalen, aber kein Ostfalen. Wie auch immer – der Teutoburger Wald bildet die Wasserscheide zwischen dem Rhein und der Weser. Außerdem ist er der längste Höhenzug Deutschlands. Seinen Namen erhielt er vom römischen Wort Teutoburgiensis Saltus. Höchster Berg ist mit 446 Meter der Barnacken.
Was eine Motorradtour durch den Teutoburger Wald so interessant macht, sind die drei Hauptkämme, aus denen er besteht. Das Rezept für Fahrspaß heißt deshalb: Sich in Auf- und Abschwüngen die Flanken des Gebirges vornehmen. Kleine, kurvenreiche Bergsträßchen gibt es dafür jede Menge, und so wird eine Motorradtour durch den Teutoburger Wald zu einer schräglagenverdächtigen Angelegenheit.
Wer also sportliches Kurvenwetzen mit einem Schuss Kultur und Geschichte verbinden will, der ist im Teutoburger Wald mit seinem Motorrad genau richtig. Solltest Du für Dich und Dein Motorrad noch eine Unterkunft suchen, die passenden Motorradhotels im Teutoburger Wald findest Du über unsere Bikerbetten Motorradhotel-Suche.
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Motorradtouren Teutoburger Wald – als die Römer frech worden
Wer auf Motorradtouren im Teutoburger Wald unterwegs ist, wird ihn früher oder später treffen – Hermann, den Cherusker. In Form von Wegweisern, Schrifttafeln, Zeitungsartikeln, Broschüren oder als eines der bekanntesten Denkmäler Deutschlands bei Hiddesen, eines Detmolder Stadtteils. Jahrhundertelang wurde der Cheruskerfürst idealisiert und als Befreier Germaniens und Vaterlandsverteidiger gefeiert, der den Deutschen eine kulturelle Identität gab. Er wurde zur Symbolfigur für die Entstehung eines gemeinsamen Deutschlands. Der Kult ging so weit, dass 1875 das bekannte Hermanns-Denkmal eingeweiht wurde, das wir auf unserer Motorradtour im Teutoburger Wald zwingend ansteuern sollten. Das sieben Meter hohe Schwert, das der Held, in die Luft reckt, trägt die Inschrift: „Deutsche Einigkeit meine Stärke – meine Stärke Deutschlands Macht“.
Mittlerweile sieht die Forschung die Heldengestalt Hermanns wesentlich nüchterner. Bereits der Name Hermann entbehrt jeder Grundlage und ist eine deutsche Erfindung. In Wirklichkeit hieß der Mann Arminius und gehörte zu den führenden Familien des germanischen Stammes der Cherusker. Diese waren mit den Römern verbündet und stellten ihnen zeitweise Truppen zur Verfügung. Einen dieser Verbände führte Arminius, der dadurch das römische Militärwesen kennen lernte, die römische Sprache erlernte und sogar in den Ritterstand erhoben wurde.
Als der römische Statthalter in Germanien, Publius Varus, im Jahr 9 in das Land der Cherusker bis zur Weser vordringen wollte, rief Arminius weitere Stämme zu Hilfe, um gemeinsam Varus die Stirn zu bieten. Als Führer dieses Heeres legte er den auf dem Marsch befindlichen Römern einen Hinterhalt und schlug sie vernichtend: Drei Legionen, sechs Kohorten und drei Einheiten mit Hilfstruppen gingen verloren. Varus nahm sich noch auf dem Schlachtfeld das Leben. Als Kaiser Augustus von der Niederlage erfuhrt, soll er den bekannten Ausspruch getätigt haben: „Oh Varus, gib mir meine Legionen wieder!“
Mit diesem Hintergrundwissen ausgestattet, können wir auf unserer Teutoburger Wald Motorradtour perfekt vorbereitet das Hermanns-Denkmal besuchen. Stehen wir davor, kommen wir um eine gewisse Bewunderung nicht herum: Mit einer Figurhöhe von 26 Metern und einer Gesamthöhe von 53 Metern ist es nach wie vor die höchste Statue Deutschlands und war bis zur Schaffung der Freiheitsstatue in den USA (1886) sogar die höchste Statue der westlichen Welt. Eine gut ausgebaute Straße führt und auf unserer Motorradtour Teutoburger Wald von Hiddesen hinauf zu einem kostenpflichtigen Parkplatz wenige Meter unterhalb des Denkmals. Ab da sind es noch ein paar Meter zu Fuß, und man kann den Fotoapparat zücken. Denn die 360-Grad-Rundumsicht ist grandios. Die Figur selbst kann nicht betreten werden. Es heißt, sie sei gesperrt, seit einmal ein Besucher durch eine Nasenloch Hermanns gefallen und zu Tode gekommen sei.
Motorradtouren Teutoburger Wald – der Heilige Gral
Punkt zwei auf der Besuchsliste während einer Deiner Motorradtouren im Teutoburger Wald sind die Externsteine. Diese bizarre Steinformation steht auf dem Gebiet der Stadt Horn-Bad Meinberg und zählt zu den meistbesuchten Naturdenkmälern Deutschlands. Ihre jetzige Form erhielten die Felsen im Laufe von Millionen von Jahren durch Erosion. Sie ragen in der sonst flachen Umgebung bis zu fast 50 Metern hoch auf und erstrecken sich in einzelne Linien von jeweils mehreren hundert Metern Länge. Wissenschaftliche Belege über die Geschichte der Externsteine fehlen, dafür existieren jede Menge Legenden, Sagen und Mythen. Die Vorstellung vom Kultort der Germanen hält sich ebenso hartnäckig wie die von der vorchristlichen Sternwarte. Selbst der Heilige Gral wurde dort schon vermutet. Als gesichert gilt, dass die Steinzeitmenschen die Externsteine regelmäßig aufgesucht haben. Was sie dort getan haben, weiß niemand.
In jüngster Zeit haben die Esoteriker die Steingruppe als Kraftort entdeckt. Zum 1. Mai, zur Walpurgisnacht und zur Sommersonnenwende treffen sie sich, um von der besonderen Energie der Steine zu profitieren. Stünden sie direkt am Besucherparkplatz, würden sie wohl auch zum Motorradtreff taugen. So aber muss man auf der Motorradtour im Teutoburger Wald einen mittleren Fußmarsch absolvieren, um durch eine parkähnliche Anlage zu ihnen zu gelangen. Eine kleine Anstrengung, die sich auf alle Fälle lohnt. Denn wer weiß – vielleicht können ja auch wir Motorradfahrer die Energien und Kräfte der Steine anzapfen und sie in Konzentration und Kondition umsetzen, um die Kurvenlinien auf unseren Motorradtouren durch den Teutoburger Wald zu verbessern.
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