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North Coast 500 in Schottland

 

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zuletzt aktualisiert 16.07.2024

North Coast 500: Auf Serpentinen mit Küstenpanorama durch die schottischen Highlands

 

„Die schottische Route 66“ wird sie in den Medien genannt: eine einzigartige Route entlang der Küste der schottischen Highlands. Sie trägt den Namen „North Coast 500“ oder – abgekürzt – „NC500“, weil sie etwas mehr als 500 Meilen lang ist. Motorradfahrern bietet der Rundtrip alles, was sich ein Biker auf Tour nur wünschen kann. Auf der North Coast 500 mit dem Motorrad erwarten euch beeindruckende Landschaften, viele Kurven, endlose einspurige Landstraßen durchs Nirgendwo und malerische Strände mit feinem Sand. Rechts und links der North Coast 500 in Schottland gibt es Schlösser, Naturspektakel und kleine Inns mit lokalen Spezialitäten zu entdecken. Worauf wartet ihr noch?

 

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North Coast 500: eine Route voller Sehenswürdigkeiten

Rechts und links der North Coast 500 gibt es Sehenswürdigkeiten, Attraktionen und Aktivitäten für jeden Geschmack. Die NC500 ist als Rundtrip konzipiert, sodass ihr selbst entscheiden könnt, in welcher Richtung ihr startet. Wir haben die Schottland Route 500 mit der Ostküste begonnen und können das nur wärmstens weiterempfehlen. Der Osten der North Coast 500 ist relativ stark besiedelt: Dort werdet ihr durch zahlreiche malerische Dörfer, Städtchen mit weniger als 2.000 Einwohnern und Weiler kommen.

An der Nordküste wird es wesentlich einsamer und die wilde Westküste bietet euch Highland-Feeling pur. Gegen Ende des Roadtrips erwartet euch dann die Krönung der North Coast 500: der einzige richtige Gebirgspass auf der Strecke mit dem Namen „Bealach na Bà“. Mit Steigungen von bis zu 20 % und engen Kehren windet sich die Passstraße bis zum 626 Meter hohen Scheitelpunkt empor. Das gälische Bealach na Bà bedeutet auf Deutsch „Viehtreiberpass“. Früher war dieser Passübergang die einzige Möglichkeit, verkauftes Vieh von der Applecross-Halbinsel nach Inverness zu bringen.

Entlang der NC500 wurden braune Schilder installiert, die Reisende auf die umliegenden Sehenswürdigkeiten hinweisen. Wer seinen Motorradtrip in Schottland auf der North Coast 500 mit der Ostküste beginnt, passiert kurz hinter dem Marktflecken Dingwall ein Hinweisschild auf das Fyrish Monument. Es liegt linker Hand auf dem Fyrish Hill, der euch einen tollen Panoramablick über den Cromarty Firth und die Highlands beschert.

Falls ihr Interesse an schottischer Kultur habt, könnt ihr anschließend im Kreisverkehr bei Nigg rechts abbiegen und weiter nach Shandwick fahren, um den legendären Shandwick-Stone zu besuchen. Die reich verzierte Stele wurde von dem Urvolk der Schotten – den Pikten – gefertigt und stammt aus dem achten oder neunten Jahrhundert. Zurück auf der A9 kommt bald linker Hand ein Hinweis auf das sehenswerte „Märchenschloss“ Dunrobin Castle. Etwas weiter in Richtung Norden liegen dann die Camster Grey Cairns – Hügelgräber aus der Jungsteinzeit – zwischen Lybster und Wick.

Mit dem kleinen Fährhafen John ơ Groats erreicht ihr den nördlichsten Zipfel Schottlands. Nicht weit von dem Hafen liegt das liebevoll angelegte Castle of Mey, die ehemalige Sommerresidenz von Elisabeth I. Die nördliche Strecke der North Coast 500 legt ihr auf der A836 zurück. An deren Ende umfahrt ihr das Loch Eriboll, um bald darauf an einem der schönsten Sandstrände Schottlands vorbeizukommen: dem Ceannabeinne Beach. Bei Leirinmore erwartet euch anschließend die spektakuläre Smoo Cave – eine bis zu 15 Meter hohe Höhle mit unterirdischem Wasserfall, die von einem Sandstrand aus zu erreichen ist.

Hinter dem Sandstrand Sango Sands bei Durness verlasst ihr die nördliche Strecke der NC500 und fahrt entlang der malerischen Bucht Kyle of Durness in Richtung Süden. An der Westküste der North Coast 500 dürft ihr euch nicht von den wechselnden Straßenbezeichnungen verwirren lassen: A83 bleibt, aber die letzte Zahl variiert immer wieder. Auf dem westlichen Streckenabschnitt gilt: Der Weg ist das Ziel. Erst am Loch Assynt gibt es wieder eine historische Sehenswürdigkeit, deren Besuch sich lohnt: die Ruine vom Ardvreck Castle mit seiner schaurigen Geschichte.

Hinter Ullapool kommt ihr in der Nähe der Inverewe Gardens vorbei: einem gigantischen Botanischen Garten auf 21 Hektar mit Pflanzen aus aller Welt. Bei Applecross liegt schließlich die größte Herausforderung für Biker auf der North Coast 500: der Bealach na Bà. Hinter Strathcarron geht es dann noch einmal auf einer langen Strecke durch die einsamen Highlands. Erst in Contin trefft ihr wieder auf eine etwas größere menschliche Ansiedelung. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt der North Coast 500: Inverness, die Hauptstadt der Highlands.

Steckbrief zur North Coast 500 in Schottland

Länge: knapp 830 km

North Coast 500 Route im Uhrzeigersinn:

Inverness

Muir of Ord

Applecross

Gairloch

Ullapool

Durness

Thurso

John ơ Groats

Wick

Dunrobin Castle

Inverness

Hauptsaison auf der NC500: Juni, Juli, August

Nebensaison North Coast 500: April bis Anfang Juni, September bis Ende Oktober

Off-Season NC500: November bis März

Mautpflicht: auf der gesamten Tour keine Maut

Einschränkungen auf der North Coast 500:

2 Umleitungen für Gespanne und Wohnmobile

Verkehrsregeln in Schottland:

Linksverkehr

Entfernungsangaben in Meilen

weitere Verkehrsregeln im letzten Absatz

 

 

Beste Reisezeit für die North Coast 500

Wer es arrangieren kann, sollte seinen Roadtrip über die North Coast 500 in Schottland auf Anfang Mai legen. Dann sind die Tage lang, das Wetter ist für schottische Verhältnisse schön und auf den schmalen Landstraßen ist noch kaum Verkehr. Nachdem die North Coast 500 seit 2015 erfolgreich beworben wurde, müssen Motorradfahrer damit rechnen, dass in den Sommermonaten dort recht viele Pkw und Wohnmobile unterwegs sind.

Die Nebensaison hat natürlich auch Auswirkungen auf die Preise entlang der Route. Falls der Mai nicht zu eurer Planung passt, solltet ihr alternativ mit dem September liebäugeln. Dabei gilt: Im September gibt es mehr Regen, ab Ende Mai sind mehr midgets unterwegs (beißende kleine Fliegen). Wie ihr euch vor diesen nur 2 Millimeter großen Blutsaugern schützen könnt, erfahrt ihr im Absatz „Mücken / midgets in den schottischen Highlands“. Ansonsten gilt: An der Westküste der North Coast 500 regnet es häufiger als an der Ostküste.

 

 

Wetter an der North Coast 500

„Dir gefällt das Wetter nicht? Dann warte eben mal fünf Minuten ab.“ Dieser Spruch ist in Schottland weit verbreitet. Es gibt auch noch eine andere Redensart, die besagt, dass man in den schottischen Highlands alle vier Jahreszeiten an einem Tag erleben kann. Wohnmobilreisenden auf der North Coast 500 kann das so ziemlich egal sein – ganz wie andere Schnecken verfügen sie über einen optimalen Witterungsschutz. Als Biker sollte man allerdings von der Badehose über atmungsaktives Regenzeug bis hin zu leicht gefütterten Handschuhen alles einpacken, um den Roadtrip über die North Coast 500 bei jedem Wetter genießen zu können.

 

 

Mücken / midgets in den schottischen Highlands

„Mücken“ ist nicht ganz korrekt. Bei eventuell auftauchenden „Highland midgets“ (Culicoides impunctatus) auf einem Roadtrip über die North Coast 500 handelt es sich um nur zwei Millimeter große, beißende Fliegen mit dunklen Punkten auf beiden Flügeln. Nach dem sie zugebissen haben, saugen sie etwas Blut, weil sie Proteine zur Eiablage benötigen. In ihrem Speichel ist Histamin enthalten – was uns die lästig juckenden Quaddeln beschert.

Im Gegensatz zum Biss von anderen Blutsaugern kann der Biss der "midgets" keine Krankheiten übertragen. Mückensaison auf der Strecke der North Coast 500 ist Ende Mai bis Mitte Juni und Ende Juli bis Anfang August. Die kleinen Vampire lieben hohe Luftfeuchtigkeit, relativ hohe Temperaturen und meiden helles Licht. Wie unsere einheimischen Stechmücken sind sie vor allem dämmerungsaktiv. Aktiven Bikern können sie aufgrund der Geschwindigkeit und der Motorradkluft kaum etwas anhaben. Bei Pausen solltet ihr in „Krisenzeiten“ weite, helle Kleidung tragen und Insektenabwehrsprays benutzen.

 

Was muss ich beim Fahren auf der North Coast 500 beachten?

Auf der Strecke der North Coast 500 bewegt ihr euch durchgängig auf einer Fernstraße – außer ihr macht Abstecher zu Sehenswürdigkeiten. Fernstraßen sind in Schottland mit dem Buchstaben A vor der Nummer gekennzeichnet. In den Ortschaften in Schottland gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 mph (miles per hour), was 48 Stundenkilometern entspricht.

 Auf einspurigen Straßen außerhalb von Ortschaften (single carriage ways) ist die Geschwindigkeit für Motorradfahrer auf 96 km/h (60 mph) begrenzt. Auf zweispurigen Straßen mit einer Abgrenzung in der Mitte (dual carriage ways) sind Bikern maximal 70 mph (112 km/h) erlaubt. Wohnmobilfahrer und Autos mit Wohnanhängern dürfen auf einspurigen Straßen maximal 80 km/h und auf Straßen mit zwei getrennten Fahrspuren 96 km/h fahren.

„Single Track Roads“ sind einspurige Straßen, die nur Platz für ein einziges Fahrzeug bieten. An diesen sind Ausweichbuchten eingerichtet, auf die schon von Weitem hingewiesen wird. Bei Gegenverkehr gilt, dass derjenige ausweicht, der einen „passing place“ auf seiner linken Seite hat. Die Buchten haben auch den Zweck, schnellere Fahrzeuge an langsameren vorbeizulassen. Bei den schottischen Highland-Rindern ist diese Regelung allerdings noch nicht angekommen.

Während freilaufende Schafe meistens panisch von den schmalen Fahrbahnen der North Coast 500 flüchten, wenn ein Motorrad heranbraust, scheint so etwas die stoischen Wiederkäuer nicht sonderlich zu beeindrucken. In Anbetracht ihrer beeindruckend langen Hörner solltet ihr euch mit ihnen auf ein rücksichtsvolles Miteinander einigen: Wer im Schritttempo an ihnen vorbei tuckert, ist auf der sicheren Seite.

 

Fazit

Die North Coast 500 ist ein abwechslungsreicher Roadtrip für Biker, die ihre Augen nicht nur auf den Tacho und die Fahrbahn richten. Sie zählt zu den 5 besten Panoramarouten Europas. Wer das ursprüngliche Schottland mit seinen Highlands live erleben möchte, ist auf der NC500 genau richtig.

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