Wer ihn zum ersten Mal sieht, glaubt eine Filmkulisse vor sich zu haben – den Kapetanovo jezero, auf Deutsch: Kapitänsee. Das 480 Meter lange und 330 Meter breite Idyll könnte in jedem Heimatfilm die Hauptrolle spielen. Saftig grüne Wiesen umgeben das grünblaue Gewässer, ringsum steigen die bewaldeten Hänge hoher Berge in die Höhe, einsame Hütten stehen verstreut in der Umgebung. Man erreicht den Gletschersee aus Ničsić kommend über das Bergwerk Zagrad und die Orte Luka Bojovića, Bar Bojovića sowie Nikšin Kiljan. Der Legende nach soll der See entstanden sein, weil eine Fee vergaß, eine Quelle zu verschließen. Da tat die Vergessliche auf jeden Fall ein gutes Werk. Eine spannende Piste führt vom Kapetanovo quer über die Lukavica-Hochebene nach Osten hinab ins Tal der Morača. Spannend, weil anspruchsvoll und fordernd. Die Oberfläche besteht abwechselnd aus Schotter und Erde, enge Serpentinen und steile Gefälle sorgen für Adrenalinausstoß. Insgesamt geht es ab dem See ständig bergab. Vor allem der Abstieg nach Velje Duboko hat es gehörig in sich. Nach Überquerung der Mrtvica folgt ein letzter Aufschwung über einen kleinen Sattel, danach wedelt die Piste hinab nach Meduriječje ins Tal der Morača.