Das Bergdorf Orgosolo, auf 620 Metern gelegen, versinnbildlicht gut die Mentalität der Sarden. Jahrhundertelang von ausländischen Mächten erobert, unterdrückt und ausgeraubt, entwickelte sich bei den Einwohnern eine Art krimineller Energie. Zuerst ging es darum, mit den Besatzern fertig zu werden. Dann mit den Großgrundbesitzern, die die Bevölkerung bis aufs Blut aussaugten. Und schließlich mit dem Staat, mit dem Kontinent, der in den Augen der Sarden die Nachfolger der Besatzer antrat. Die wirtschaftlich hoffnungslose Situation der Sarden und die Schikanen der Carabinieri ließen viele Männer zu Banditen werden und in die Berge flüchten. Heute ist es in Sardinien ruhiger geworden. Doch Begriffe wie Freiheit, Unabhängigkeit, soziale Gerechtigkeit, Identität und Revolution sitzen immer noch tief in den Herzen der Sarden. Anstatt durch Ge...
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