Eigentlich heißt der nordöstlich von Përmet gelegene Nationalpark Hotova-Dangell, wird aber meist Frashër-Nationalpark genannt. Weshalb? Weil in dem gleichnamigen Ort eine Art albanische Nationalhelden geboren wurden – die drei Brüder Frashëri. Abdyl, Naim und Sami. Sie spielten ab 1850 eine herausragende Rolle während der albanischen Nationalbewegung, ihren Nachnamen wählten sie eigens nach ihrem Geburtsort. Doch ist die Runde durch den Frashër-Nationalpark nicht nur von kulturellem Interesse, sondern macht auch in Sachen offroad mächtig Spaß. Eine Tour, die Erfahrung, eine ruhige Hand am Steuer bzw. am Lenker und möglichst Schwindelfreiheit verlangt. Startort Piskovë. Die erste Etappe ist identisch mit der Schlussetappe der Strecke vom Osum-Canyon zum Vjosa-Tal - eine gut zu befahrende Schotterpiste leicht bergauf am Ufer des Flüsschen Lomnicës. An einer Gabelung macht sich diese Tour selbständig und schraubt sich langsam aber sicher bergauf. In rund 1.000 Meter erreicht sie das Dorf Frashër, wo in der Ortsmitte ein Denkmal für die drei Brüder steht. Dort sollte man eine Pause machen und noch einmal tief durchatmen. Denn jetzt beginnt der heikle Teil der Strecke. Schmal und oft leicht hängend, folgt eine Erdpiste den Konturen der Berge. Auf der einen Seite der steile Hang, auf der anderen der Abgrund. Nichts für schwache Nerven. Wie gut, dass es nach einigen Kilometern wieder leichter wird und die Route sich allmählich ins Tal des Flüsschens Lengarices absenkt. Wunderschöne Ausblicke auf hellgraue Felsen und grünes Buschwerk tun sich auf. Vorbei an Schwefelquellen geht es weiter bergab, bis zwischen Petran und Gjinakar die asphaltierte SH 75 erreicht wird.