Wer gerne historische Pfade erkundet, wird auf der Strecke zwischen Krujë und Burrel seine helle Freude haben. Denn ein Teil von ihr verläuft auf einer ehemaligen Karawanenstraße, deren Ursprünge in die Römerzeit zurückreichen. Darüber hinaus bietet diese Antik-Tour jede Menge Offroad-Spaß auf anspruchsvoller Schotterpiste. Von Krujë gelangt man auf der asphaltierten SH 38 nach Osten in die Bergwelt des Naturparks Qafë-Shtamë hinein. Griffiger Belag, knackige Kurven und Kehren – ein perfekter Auftakt für schräglagenhungrige Enduristen. Auf 1.250 Meter Höhe erreicht die Bergstraße den Pass Qafë-Shtamë. Östlich von ihm ereignete sich im April 1997 ein Unglück, das 23 Menschen das Leben kostete. Während der damaligen landesweiten Unruhen, ausgelöst durch wirtschaftliche Probleme und Vermögensverluste, versuchten Einheimische aus einem stillgelegten Munitionsdepot Metallgegenstände zu stehlen, um sie auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Dabei zündeten sie versehentlich eine Bombe, die das ganze Lager zur Explosion brachte. Gleich nach der Passhöhe geht es in puncto Offroad ans Eingemachte – steile, enge Kurven auf grobem Schotter mit tiefen Löchern und Rinnen zirkeln bergab. Oft verläuft die Piste knapp am senkrechten Hang entlang, große Fahrzeuge werden hier Schwierigkeiten bekommen. Nach einigen Kilometern entspannt sich die Angelegenheit etwas. Nun kann man den Offroad-Spaß, den diese Route bietet, in vollen Zügen genießen. Technisch anspruchsvoll, aber mit etwas Erfahrung bestens zu bewältigen, kurvt die Schotterpiste allmählich zu Tal. Zwischendurch holpern die Räder über das originale Pflaster der alten Karawanenstraße, die noch bis in die 1930er-Jahre benutzt wurde. An dem Örtchen German geht der Schotter in Form der Hauptstraße SH 37 in Asphalt über.