Rund 20 Kilometer östlich von Podgorica erhebt sich ein Gebirge, das den exakten Gegenpart zur lauten, stressigen montenegrinischen Hauptstadt darstellt – die Kučka krajina. Es schließt südlich an den Komovi-Gebirgsstock an und wird im Osten von Albanien begrenzt. Die schmelzenden Gletscher der letzten Eiszeit schliffen aus dem Karstgestein ein immenses Hochplateau heraus, aus dem einzelne Berge wie künstlich geschaffene Hingucker herausragen. Ihre scharfen Kanten, weiße Gletscher, grüne Täler und blaue Seen sind eine Augenweide. Das Sahnehäubchen der Kučka krajina bilden ihre fünf malerischen Gletscherseen. So ist es kein Wunder, dass eine Runde durch die einsame Kučka krajina zu einem optischen Highlight wird. Eines, bei dem aber auch der Offroad-Spaß nicht zu kurz kommt. Denn die Tour hat es in sich und wirft uns groben Schotter, enge Waldwege, steile Auf- und Abstiege sowie enge Serpentinen vor die Räder. Von Podgorica startet man in nördlicher Richtung, passiert die Ortschaften Medun und Ubli und trifft schließlich nach etwa 40 Kilometern in 1.550 Meter Höhe auf Schotter. Ein kurzer Abschwung folgt, dann geht es hinauf zu einem 1.769 Meter hohen Pass. Ein erneuter Abschwung hinab auf zirka 1.300 Meter. In der Talsenke zielt ein Weg links ab zum Gletschersee Rikavacko, dem größten der fünf Seen. Und sofort steigt die Piste wieder an, diesmal auf 1.850 Meter, wo der nächste Pass wartet. Eine letzte Bergabpassage, dann ist in Korita der Schotter zu Ende. Nun noch etwa 30 Kilometer, dann schließt sich in Podgorica der Kreis.