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Motorradfahrer auf Bergpfad mit weitem, bewaldetem Tal im Hintergrund.
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Royal Enfield Himalayan 450 | Test und Langzeit Fahrbericht

von
Peter Schmitz
zuletzt aktualisiert 07.10.2024

Royal Enfield Himalayan 450: Offroad in den Pyrenäen, Montenegro und Albanien

 

 

Als es Anfang 2024 darum ging, meine inzwischen doch sehr in die Jahre gekommene BMW F 650 gegen ein neues Motorrad einzutauschen, stellte sich die große Frage: Welches sollte es denn sein? Schwierige Frage, schwierige Antwort. Denn meine F 650 hatte sich im Laufe der Jahre als treue Partnerin in allen Situationen erwiesen – bequem auf langen Autobahnetappen, handlich im Kurvengeschlängel von Land- und Bergstraßen, gut zu beherrschen auf Erd- und Schotterpisten. Daher musste es auf jeden Fall wieder eine Einzylinder-Enduro sein.

Mögen die Zweizylinder-Enduros vom Schlag einer BMW F 800, Yamaha Ténéré, Suzuki V-Strom oder Honda Africa Twin auf Asphalt noch so komfortabel und souverän sein, so stoßen sie doch im Gelände rasch an ihre Grenzen – hohes Gewicht, enorme Sitzhöhe, weiche Federung. Ein Umfaller wird schnell zum Kasko-Schaden, und wer schon mal eine große Reiseenduro, die sich auf die Seite gelegt hat, aufheben musste, der weiß, was ein paar Kilo hin oder her im Gelände ausmachen. Und genau darum ging es ja - mit der Neuen wollte ich die Scout-Touren in den Pyrenäen, Montenegro und Albanien für unseren Offroad-Atlas unternehmen.

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Royal Enfield Himalayan 450:  Gemeinsam über Stock und Stein

 

Also gut, ein Eintopf musste her. Die Recherche gestaltete sich kurz, da die Auswahl an reisetauglichen, universell einsetzbaren Einzylinder-Enduros mittlerweile sehr überschaubar ist. Sport-Enduros sind mir generell zu extrem, und mit den zivilen Eintöpfen von Honda, BMW und KTM werde ich einfach nicht warm. Vom Kaufpreis ganz zu schweigen. Da stieß ich auf Royal Enfield. Die Geschichte der Marke ist bekannt: 1901 in England gegründet, 1955 nach Indien verkauft, seitdem Hersteller von simplen und soliden Motorrädern. Und seit 2015 auch von einer Enduro mit dem vielversprechenden Namen Himalayan. Ich war angefressen. Der Rest ging ruckzuck - Testberichte gelesen, Probefahrt gemacht, Motorrad bestellt.

Mittlerweile liegen etliche Tausende von Kilometern hinter mir und der Himalayan 450. Guter Asphalt, schlechter Asphalt, gemütliche Schotterwege, anspruchsvolle Offroadpisten – gemeinsam nahmen wir so ziemlich alles unter die Stollenreifen, was die Pyrenäen, Montengro und Albanien an Endurostrecken zu bieten hat.

Die Himalayan 450 Offroad mit straffem Fahrwerk
© c Michael Engelke
Mit der Enfield Himalayan 450 Offroad durch Montenegro und Albanien
© c Michael Engelke

Royal Enfield Himalayan 450: Leistungsstark und wendig auf Asphalt

 

Auf Asphalt gefällt die Himalayan mit einem ausgewogenen, handlichen Fahrwerk. Sie lässt sich leicht in die Kurve legen, ihr Geradeauslauf ist tadellos. Die 40 PS des wassergekühlten Einzylindermotors reichen für ein zügiges Landstraßentempo vollkommen aus, schließlich ist die Himalayan keine Sportmaschine. Entscheidend ist vielmehr, dass zum Überholen jeder Zeit die nötigen Reserven bereitstehen. Ab etwa 2.500 Touren legt sich der Eintopf richtig ins Zeug. Das straffe Fahrwerk gibt gute Rückmeldungen, und so konnte ich im Geschlängel der Passstraßen der Pyrenäen einen flotten Strich auf den Asphalt zaubern.

Offroad mit der Royal Enfield Himalayan 450: Eine sichere und verlässliche Partnerin

 

Wichtig für einen Tag im Motorradsattel ist die Sitzposition. Und die fällt entspannt, leicht nach vorn gebeugt aus. Der Kniewinkel passt ebenso wie der Knieschluss am Tank, die Sitzbank taugt auch für lange Strecken.

Gerade in den einsamen Bergen von Montenegro und Albanien bekam ich es mit teilweise haarigen Offroadstrecken zu tun. Grobes Geröll, Querrinnen, Längsfurchen, Wasserdurchfahrten und Steinstufen sind dort an der Tagesordnung. Und auch hier zeigte sich die Himalayan als verlässliche Partnerin. Dank straffem Fahrwerk und stabilem Geradeauslauf hält sie sauber die Spur, die 200 Millimeter Federweg hinten und vorn stecken selbst grobe Schläge klaglos weg. Auch abseits des Asphalts passt die Sitzposition perfekt, selbst im Stehen lässt sich die Maschine unverkrampft bewegen. Dank der für eine Enduro relativ niedrigen Sitzhöhe von 820 Millimetern kommen auch kleinere Menschen wie ich mit den Füßen bequem auf den Boden, was im Gelände ein Plus an Sicherheit gibt.

Mit der Royal Enfield Himalayan 450 auf dem Colleto de la Portella
© Peter Schmitz
Offroad mit der Royal Enfield Himalayan 450 unterwegs
© c Michael Engelke

Royal Enfield Himalayan 450: Eine Enduro mit kleinen Schönheitsfehlern

 

Mit abgeschaltetem ABS lässt sich die Himalayan offroad gut dosiert einbremsen. Im Straßenbetrieb verrichten die Bremsen ihre Arbeit nicht spektakulär, aber insgesamt befriedigend. Dabei hilft der serienmäßige Reifen, ein Mitas Enduro Trail mit gutem Grip auf losem und festem Untergrund.

Ein wenig leichter als 195 Kilo vollgetankt hätte ich mir das Motorrad schon gewünscht. Jedoch spürte ich das Gewicht weder auf Asphalt noch im Gelände nicht wirklich, was vor allem am niedrigen Schwerpunkt der Maschine liegt.

Einige Details zum Schluss: Im Schnitt verbrauchte die Himalayan knapp vier Liter auf hundert Kilometer. Das kleine Windschild reicht für die Landstraße prima aus, auf der Autobahn ist es zu kurz. Die Kupplung verlangt eine kräftige Hand, Brems- und Kupplungshebel sind nicht einstellbar.

Auf dem Coll d´Ares mit der Royal Enfield Himalayan 450
© Peter Schmitz

Fazit

Nach einigen anstrengenden Wochen offroad in den Pyrenäen, Montenegro und Albanien: Für knapp 6.000 Euro bekommt man mit der Royal Enfield Himalayan ein robustes, komplettes Motorrad mit eigenem Charakter. Sie ist für die zügige Asphaltkurverei ebenso gemacht wir fürs gemütliche Endurowandern. Mit ihrem leisen Motor geht sie abseits der Straße keinem auf die Nerven, im Gegenteil – Begegnungen mit Wanderern oder Bauern fielen auf meinen Offroadtouren immer freundlich und herzlich aus. Unter dem Strich war also die Entscheidung für die Royal Enfield Himalayan goldrichtig.

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