Der Splügenpass ist für manche Mitglieder euer Crew dieses Jahr noch zu heftig? Sucht ihr einen Gebirgspass in der Schweiz, der eine gefahrlose, gut ausgebaute Strecke mit den faszinierenden Attraktionen des Hochgebirges verbindet? Falls ihr demnächst mit Motorrad-Einsteigern in Richtung Schweiz oder Italien unterwegs seid, solltet ihr euch einmal den Julierpass (2.284 m) näher anschauen. In den Pausen hört ihr mit etwas Glück die Pfiffe von Murmeltieren und am Scheitelpunkt vom Julierpass erwartet euch ein malerischer kleiner Bergsee. Wenn ihr weniger erfahrene Biker zum Motorradtourismus bekehren wollt, ist der Julierpass, einer von über 1.000 Alpenpässen und Motorradtouren der schönsten Regionen Europas auf BikerBetten.de, genau das Richtige für euch.
Für einen perfekten Überblick über die schönsten Motorradtouren in der Schweiz empfehlen wir Dir unsere nachfolgenden Motorradkarten:
Land | Schweiz |
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Region | Graubünden |
Passhöhe | 2284 m |
Länge | 36 km |
Maximale Steigung | 11 |
Basisorte | Savognin - Silvaplana |
Koordinaten | 46.472214, 9.728146 |
Maut | Nein |
Belag | Geteert |
Anzahl Kehren | 19 |
Sackgasse | Nein |
Schwierigkeit | Leicht |
Sterne |
Tipp der Redaktion:
Die Strecke von Tiefencastell über den Julierpass nach Silvaplana
Die Passstraße von Tiefencastell in Oberhalbstein nach Silvaplana im Engadin wird mehr oder weniger ganzjährig offen gehalten, weil sie den einzigen Übergang zwischen den beiden Tälern darstellt. Kurzfristige Sperrungen gibt es nur bei extremen Wetterverhältnissen. Die Anfang des 19. Jahrhunderts erbaute Straße wurde in den letzten Jahrzehnten mehrfach saniert – unter anderem wurde ein 706 Meter langer Tunnel zur Umgehung des gefährlichen Streckenabschnitts im Crap Ses angelegt.
Auf der langen Nordwestrampe wechseln sich immer wieder ziemlich gerade, flachere Streckenabschnitte mit steileren Serpentinen-Gruppen ab. Die maximalen Steigungen halten sich aber mit knapp 12 % ziemlich in Grenzen. Auch wenn der Straßenbelag einen guten Grip hat, solltet ihr trotzdem das Gas nicht zu weit aufdrehen: Auf dem Julierpass herrscht meistens viel Verkehr. Die wirtschaftlich bedeutsame Route darf auch von Bussen, LKWs und Wohnmobilen befahren werden – und die tauchen dann plötzlich hinter einer Spitzkehre auf.
Die Strecke ab Tiefencastell beginnt gleich hinter dem Ort mit einem starken Anstieg in einer langgezogenen Kurve. Danach liegt ein Wald vor euch, dem der lange Tunnel folgt. Bald erreicht ihr den Flusslauf der Julia / Gelgia, bis sie bei Furnatsch in steil ansteigende Serpentinen übergeht. Kurz vor Bivio kommt ihr zum Lago Marmorena. Hier überwindet ihr den Höhenunterschied der etwa 100 Meter hohen Staumauer in einigen scharfen Kehren, um dann ganz relaxt am See entlang zu tuckern.
Bei Bivio auf 1.800 Metern liegen zwischen euch und der Passhöhe noch zwei Etappen mit Spitzkehren. Am Scheitelpunkt lohnt sich auf jeden Fall ein Zwischenstopp. Nicht nur wegen der Aussicht und den Sehenswürdigkeiten: Hier gibt es auch eine sogenannte „Raststation“ für alle, die keine Pause im Ristorante La Veduta eingelegt haben. Der Abstieg nach Silvaplana ist eher unspektakulär. Die ersten vier Kilometer verlaufen schnurgerade. Am Ende dieser Etappe solltet ihr anfangen, nach einem guten Aussichtspunkt Ausschau zu halten. Von hier oben könnt ihr die gesamte Engadiner Seenplatte erblicken. Abschließend kommen noch vier überdimensionierte Kehren auf etwas mehr als zwei Kilometern und ihr erreicht Silvaplana.
Ihr hättet gern noch mehr Informationen zum Streckenverlauf? Für einen optimalen Überblick auf eurer Motorradreise empfehlen die Scouts von BikerBetten die “Tourenkarte Alpen: Österreich – Schweiz” oder auch die “Folymap Alpenpässe”.
Sehenswürdigkeiten und Attraktionen auf der Route über den Julierpass
In der Mondlandschaft auf der Gipfelhöhe vom Julierpass gibt es gleich mehrere interessante Installationen zu besichtigen. Zum einen das Juliertheater des Origen Festival Cultural, ein zehneckiges Gebäude, das 2017 vollendet wurde. Wer an Geschichte interessiert ist, findet neben der Passstraße zudem Fragmente von römischen Säulen, die belegen, dass der Julierpass auch schon von den alten Römern genutzt wurde.
Am Scheitelpunkt vom Julierpass liegt der Lej da las Culuonnas, ein kleiner Bergsee. Wer sich nach der 35 Kilometer langen Auffahrt über die Nordwestrampe etwas die Beine vertreten möchte, kann ihn auf einem kurzen Wanderweg umrunden. Außerdem erreicht ihr auf der gesamten Motorradtour immer wieder spannende Aussichtspunkte, Bergseen und felsige Landschaften, in denen Gämsen und Murmeltiere zuhause sind.
FAQ
Welche Einkehrmöglichkeiten gibt es auf der Strecke über den Julierpass?
Fast schon am Scheitelpunkt vom Julierpass liegt auf der linken Seite der Nordwestrampe das Ospizio La Veduta – ein rustikaler Berggasthof mit deftiger Hausmannskost. Auf unserer Motorradtour durch Graubünden kamen wir um die Mittagszeit dort oben vorbei und hatten uns entschieden, das wenig bekannte Restaurant einmal zu testen. Gleich von vorneweg: Die Speisenkarte bot eine angenehme Überraschung. Für ein „fast schon“ Gipfelrestaurant hat das La Veduta wirklich vernünftige Preise. Das Personal war sehr freundlich und hat uns gleich die neue beheizte Panorama-Terrasse gezeigt.
Es lohnt sich wohl kaum zu erwähnen, dass die Aussicht von dort – auf 2.233 Metern Höhe – einfach umwerfend ist. Das Essen im Ristorante La Veduta wird als „gutbürgerlich“ und „traditionell“ beworben. Es war auf jeden Fall genau das Richtige für uns halbverhungerte Biker. Was uns besonders gefallen hat: Wir waren nur etwa 10 Kilometer von St. Moritz entfernt und haben dort trotzdem überhaupt nichts von dem ganzen High-Society Rummel mitbekommen. „La Veduta“ am Julierpass ist eher ein einfaches Restaurant, geführt von netten Leuten.
Kontaktdaten:
Ristorante Ospizio La Veduta
Am Ziel unserer Motorradtour über den Julierpass haben wir das Restaurant „The Hut“ außen vor gelassen, auch wenn es uns von anderen Bikern empfohlen worden war. Es sind ja nur etwas mehr als sechs Kilometer von der Passhöhe bis nach Silvaplana. Und nach unserer Einkehr im La Veduta hatten wir nicht vor, schon wieder unsere Zeit in einem Restaurant zu vertrödeln. The Hut – auf Deutsch: die Hütte – scheint aber recht vielversprechend zu sein.
Vor allem, wenn ihr etwas später vom Julierpass herunterkommt oder wenn kompromisslose Vegetarier mit euch unterwegs sind. Ein Gartenrestaurant mit eigenem Parkplatz in ruhiger Lage ist garantiert nicht verkehrt. Die Betreiber bewerben das Restaurant als Weinbar mit internationaler Küche. In puncto Preise wurde uns gesagt, dass sie im The Hut eher in die Kategorie „bezahlbar“ fallen – was immer das in der Nähe von St. Moritz auch bedeuten mag…
Kontaktdaten:
Restaurant / Weinbar „The Hut“ am Zielort Silvaplana
Wo gibt es Webcams am Julierpass?
Diese Webcams informieren über das aktuelle Wetter am Julierpass:
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