Die Sechs-Seen-Tour vom Gardasse aus zum Lago di Ledro, Ampola-See, Lago d’Iseo, Lago d’Idro und dem Valvestino-Stausee ist in zweierlei Hinsicht ein Ereignis: Erstens ist sie gespickt mit phantastischen Kurvenetappen und zweitens geradezu überladen mit Ausblicken vom Feinsten.
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Tipp der Redaktion: Kennt Ihr schon die schönsten Pässe und Panoramastraßen am Gardasee? Das sind unsere Highlights für Euch:
Monte Baldo Höhenstraße
Passo della Foppa
Passo di Croce Domini
Passo di Tremalzo
Wir verlassen Riva auf der Hauptstraße in Richtung Arco und biegen dann nach links zum Lago di Ledro. Nach den beiden unumgänglichen Tunnels mit Längen von rund einem und drei Kilometern beginnen die Serpentinen des Aufstiegs hinauf zum Hochtal Val di Ledro. Zuerst ein Stück geradeaus, dann eine Kehrengruppe, dann wieder etwas geradeaus und schließlich das halbe Dutzend Traumkurven hoch zur Ortschaft Molina di Ledro mit dem Lago di Ledro.
Die Fahrt entlang des Lago di Ledro hat was. Das wunderschöne Panorama von Wasser und Bergen harmoniert gut mit dem kurvenreichen Ufersträßchen, das sich in engen und blinden Zacken nach Westen schlängelt. Es führt in den westlichen Teil des Ledro-Tales hinein. Val d’Ampola heißt dieser Bereich. Sein Glanzstück ist der kleine direkt an der Straße gelegene See. Hohes Schilf umsäumt ihn, auf seiner Oberfläche schwimmen Seerosen.
Kurz nach dem Ampola-See Blinker links und dem Tremalzo -Passschild folgen. Die etwa 12 Kilometer lange Strecke mit ihren unzähligen Kurven und Serpentinen macht höllisch Laune. Die Kehren sind gut einzusehen, der Asphalt ist in bestem Zustand. Erst kurz vor dem Sattel macht in rund 1.600 Meter Höhe ein Motorrad-Verbotsschild den Schräglagen ein Ende. Hier beginnt der geschotterte Teil der Passstraße. Also auf einen Pausenstopp in den Berggasthof Garda gleich nebenan. Das Bike parkt direkt vor der Terrasse, auf der Mountainbiker, Wanderer und Motorradfahrer unter sich sind.
Wieder zurück auf der Hauptroute, stürzen wir uns in die Schlucht Dosso del Vento hinein. Zuerst ist sie eng und steil, dann verbreitert sie sich zu einem Tal, an dessen Ende der Ort Storo liegt. Dazwischen wartet eine geballte Ladung Kurven.
Ab Storo haben Bremsen, Kupplung und Getriebe erstmal wieder Pause. Die Auffahrt zum Passo di Croce Domini (1.895 m) durch das hübsche Valle del Caffaro verläuft zunächst gemächlich. Dann folgt die Rampe zum Höhenrücken des Goletto di Cadino (1.943 m). Weiter zum Croce Domini. Die mit Kurven gespickte Bergstraße ist zwar recht schmal, aber gut in Schuss. Oben warten ein Rifugio und gute italienische Küche. Die Abfahrt hat es motorradmäßig ebenso in sich, und so rollen wir befriedigt nach Breno hinein, wo wir links Richtung Iseo-See abbiegen.
Dort genießen wir eine bildhübsche Aussicht auf die beiden Inseln Monte Isola und Isola di San Paolo. Im Städtchen Iseo mit seinem Garibaldi-Denkmal zweigen wir links ab, überqueren flott den Passo del Tre Termini (701 m), werfen einen letzten Blick hinab zum Iseo-See und steuern das Val Trompia an. Dort wurde und wird immer noch scharf geschossen: Schon zu venezianischer Zeit baute man in diesem Tal Waffen, heute sind es Hersteller wie Beretta oder Sabatti, die die Welt mit Waffen versorgen.
Weitaus friedlicher verläuft die Auffahrt zum Giogo del Maniva (1.662 m). Klasse Kurven, rauer und griffiger Belag, wenig Verkehr. Die Abfahrt ist aus dem gleichen Holz geschnitzt, und viel zu schnell ist über Anfo der Idro-See erreicht. Für ihn gilt dasselbe wie schon für den Ledro-See: Auch während der Hochsaison geht es an seinem Ufer eher bedächtig zu.
Hinter der Ortschaft Idro verlässt die Straße das Ufer und bewegt sich in steilen Kehren in Richtung Capovalle. Kurven, Anstiege, Ausblicke – alles was das Herz begehrt. Jetzt beginnt eine geheimnisvolle und beeindruckende Region, das Valvestino. Nicht weit weg vom lebhaften Gardasee und doch in vollkommener Abgeschiedenheit, entwickelte sich das Leben hier von Anfang an ganz anders.
Eng an der Bergwand entlang geht es weiter zum Valvestino-Stausee, auch Lago di Valvestino genannt . Ab jetzt heißt es: besonders aufgepasst. Denn in dem folgenden kilometerlangen Zickzack jagt eine blinde Kurve die andere. Keine 50 Meter geht es geradeaus. Erster Gang, zweiter Gang, bremsen, erster Gang, zweiter Gang, bremsen. So geht das ohne Ende. Na ja, fast. Irgendwann lässt sich wieder der dritte Gang einlegen, und bald darauf kommt der Ort Navazzo in Sicht. Schließlich folgt eine Panoramastrecke, die zum Feinsten am See überhaupt gehört. In runden und übersichtlichen Serpentinen zielt der Asphalt am steilen Fels entlang hinab zum Wasser. Lieber die Kehren oder die Aussicht genießen? Schwere Frage.
Zum Entspannen ein kurzer Stopp in einem der Cafés am Hafen von Gargnano. Diese kleine Oase der Ruhe, wirkt auch in der Hochsaison nicht überfüllt. Kurze Zeit später hat uns die Gardesana Occidentale wieder, die westliche Uferstraße. Und auf dieser Strecke in Richtung Riva findet man diese typischen Gardasee-Panoramen: Helle, graue Felsen, grüne Zypressen, bunter Oleander, Mimosen und Akazien. Postkarte eben.
Tourlänge: ca. 250 km
Roadbook:
Riva del Garda – Molina di Ledro – Pieve – Bezzecca – Tiarno – Passo di Tremalzo – Storo – Bagolino – Goletto di Cadino – Passo di Croce Domini – Breno – Artogne – Pisogne – Iseo – Passo del Tre Termini – Gardone – Bovegno – Giogo del Maniva – Anfo – Idro – Gargnano – Limone – Riva del Garda
Highlight:
Das Freilichtmuseum in Molina di Ledro (Museo delle Palafitte). Als 1929 der Ledro-See zur Trinkwasserversorgung von Riva angezapft wurde, kamen die Überreste einer rund 4.000 Jahre alten Pfahlbausiedlung zum Vorschein. Eine Sensation. Diesen Abstecher sollte man sich deshalb nicht entgehen lassen.
Pässe-Info:
Passo di Tremalzo 1665 10% ?? 12km
Passo di Croce Domini 1895 12 % 11-5 46km
Passo del Tre Termini 701 6% - 9km (unter Vorbehalt, entnommen einer Seite aus NL)
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