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    Italien / Ligurien Toskana
    Beeindruckende Steilküsten, farbenfrohe Vegetation, malerische Altstädte, bunte Häfen und eine regionale Köstlichkeit – die Runde durch das Genoveser Hinterland wartet mit fahrerischen, optischen und kulinarischen Leckerbissen auf. Die Motorradtour "Pesto Genovese" ist einer von über 1.000 Alpenpässen und Motorradtouren der schönsten Regionen Europas auf BikerBetten.de. Möchtest Du Dich vorab über die Region informieren, empfehlen wir Dir unseren Motorrad Reiseführer Piemont Ligurien Toskana mit seinen vielen Insidertipps, Kartenmaterial, Hotelempfehlungen usw. anzuschauen. Einen perfekten Überblick über Nord Italien mit seinen Tourenmöglichkeiten bietet Dir unsere Bikerbetten Motorradkarten Italien Nord. Diese und weitere interessante Produkte kannst Du über unseren Shop bestellen. Genua? Stadtautobahn, Tunnels, Hafen. Mehr fällt den meisten auf Anhieb nicht ein, wenn die Sprache auf die Hauptstadt Liguriens kommt. Man kennt Genua eigentlich nur von der Durchfahrt Richtung Süden oder als Fährhafen nach Sardinien oder Korsika. Dabei verbirgt sich hinter Wohnblocks und Industrieanlagen ein mittelalterliches Juwel, das zum Großteil unter dem Schutz des UNESCO-Weltkulturerbes steht. Als nämlich 1528 der große Admiral Andrea Doria mit Spanien unter dem Habsburger Kaiser Karl V. einen Vertrag abschloss, der ihn zum Oberhaupt der spanischen Flotte machte. Im Schlepptau der neuen Großmacht Spanien machte er die Genueser Bankiers und Kaufleute zu den aktivsten Geldverleihern und Finanzhändlern Europas. Seinen unglaublichen Reichtum aus den erhobenen Zinsen steckte dieser neue Geldadel in den Bau von prachtvollen Palazzi, die heute das historische Zentrum Genuas prägen. Also nichts wie auf zu einer Besichtigungstour zu Fuß, bevor wir uns in den Motorradsattel schwingen. An erster Stelle steht die Via Garibaldi. Insgesamt 42 UNESCO-geschützte Palazzi sind dort aufgereiht und können teilweise besichtigt werden. Aber auch nur von außen hinterlassen sie einen unvergesslichen Eindruck. In der Altstadt stehen aber auch die Imbissbuden, in denen man die landestypischen Spezialitäten wie Foccacia und Farinata bekommt. Bei der Focaccia handelt es sich um ein salziges Gebäck aus Weizenteig mit Olivenöl, die Farinata hingegen wird als Fladen aus dem Mehl von Kichererbsen, Wasser und Olivenöl gebacken. Vorbei am internationalen Flugplatz und am riesigen Industriehafen bringt uns die SS 1, die Via Aurelia, rasch aus Genua hinaus. Die Via Aurelia war eine Römerstraße, die der Censor Gaius Aurelius Cotta im Jahr 241 v.Ch. in Auftrag gab. Sie führte einst von Rom über Pisa bis ins französische Arles. Heute verläuft die SS 1 im Wesentlichen auf der Originaltrasse der Via Aurelia und wird deswegen auch so genannt. Rechts ragen die Spitzen des Küstengebirges steil in die Höhe, auf der linken Seite schimmert das blaue Meer. Tanker und Containerschiffe ziehen gemächlich ihre Muster in die glatte Wasseroberfläche. Arenzano mit seinem lebhaften Kern voller Läden, Cafés und Restaurants lockt zur ersten Kaffeepause. Wer erst später Kaffeedurst bekommt, kann den in Varazze stillen. Das Städtchen besitzt einen reizenden historischen Kern mit vielen alten Kirchen. Wir verlassen Varazze, zweigen in Pero rechts ab und visieren Alpicella an. Mitten hinein in das Genueser Küstengebirge. Der Monte Beigua ruft. Im unteren Teil führ das schmale Sträßchen durch Wald und kleine Ansiedlungen. Der Mittelteil ist gut ausgebaut und toll zu fahren, erst weiter oben wird es eng und holperig. Oben am Gipfel (1.287 m) machen wir erst einmal Pause. Stellen die Maschine ab, setzen uns auf die Picknickbänke und genießen die traumhafte Aussicht aufs Meer und die mitgebrachte Focaccia bzw. Farinata. Auf schmalem, oft nur noch teilweise vorhandenem Asphalt geht es nach Urbe und weiter zum Passo del Faiallo. Die Westrampe ist gut ausgebaut und perfekt zu fahren. Kurz hinter der Passhöhe in 1.044 Metern beginnt die Panoramastraße Richtung Osten. Genua immer im Blick, schlängelt sie sich die Fahrbahn aussichtsreich einen kargen Berghang hinab. Ein Stück Hauptstraße P 456 folgt. Sie überquert den Passo del Turchino und ist jedes Jahr Bestandteil des berühmten Eintages-Radrennens Mailand – San Remo. Auf dem Pass erreichen die Rennfahrer den höchsten Punkt der Strecke. In Campo Ligure mit seinen schönen erdbeerfarbenen Häusern verlassen wir die Hauptstraße, jedoch nicht bevor wir in einem der gemütlichen Restaurants am Flussufer der Stura zu Mittag gegessen haben. Unser Tipp: Pasta mit Pesto Genovese. Das besteht aus Basilikum, Pinienkernen, Knoblauch, Olivenöl, Salz und Käse. Alles wird in einem Mörser zerrieben und über die Pasta oder die Gnocchi gegeben. Die Besonderheit dabei ist das spezielle kleinblättrige Basilikum, das in den Gewächshäusern von  Pra bei Genua wächst. Das Blut befindet sich im Magen, der Körper ist mit Verdauen beschäftig. Da gehen die Kurven und Kehren hinauf zum Monte del Poggio nicht so leicht von der Hand. Also aufgepasst, das schmale Bergsträßchen hat es ganz schön in sich und verzeiht keine Fahrfehler. Gewagt zirkelt es durch das Küstengebirge und trifft schließlich nach einer Handvoll zackiger Kurven bei Campomorone auf die SS 35. Die verbindet Genua mit der nördlich gelegenen Provinz Alessandria. Und überrascht mit einem unerwartet kurvigen Streckenverlauf. So wird die Rückfahrt zum Ausgangspunkt Genau noch zu einem letzten fahrerischen Genuss. Tourlänge: ca. 150 km Roadbook: Genua – Arenzano – Cogoleto – Varazze – Pero – Alpicella – Monte Beigua – Urbe – Passo del Faiallo – Passo del Turchino – Campo Ligure – Campomorone – Genua Highlight: Piazza delle Erbe. Der beliebte Platz in Genua steht voller Tische und Stühle. Hier trifft man sich zum Aperitif oder zum Abendessen. Er liegt in der Altstadt und versprüht puren italienischen Charme. Die Umgebung in Form von alten Bürgerhäusern wirkt wie eine Filmkulisse. Pässe-Info: Monte Beigua 1287 21% Passo del Faiallo 1044 7% Passo del Turchino 530 7%
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    Österreich / Steiermark
    Südwestlich von Graz liegen die Lavanttaler Alpen, deren Gipfel die 2.000-Meter-Marke locker übersteigen. Wenig befahrene Straßen kurven durch diese Gebirgsregion und machen daraus ein Motorradparadies. Touristisch nicht überlaufen, motorradfahrerisch eine Herausforderung. Die Motorradtour " Vom Motorradsattel in den Pferdesattel" ist eine von über 1.000 Alpenpässen und Motorradtouren der schönsten Regionen Europas auf BikerBetten.de. Solltest Du noch keine Unterkunft haben, dann findest Du passende Motorradhotels in der Steiermark über unsere Bikerbetten Motorradhotel-Suche. Für alle, die sich über die Region und die Pässe in der Umgebung informieren möchten, empfehlen wir unsere Spezialkarte FolyMap Alpenpässe oder unsere FolyMaps Motorradkarten-Set Alpen Österreich Schweiz. Darüber hinaus findest Du weitere interessante Produkte in unserem Shop. Wer an Österreich und Motorrad fahren denkt, der denkt an Tirol, an die großen Pässe zu Italien und an den Großglockner. An die Steiermark garantiert nicht. Was schade ist, denn in diesem südöstlichen Bundesland Österreichs gibt es sehr wohl Mittelgebirge und alpine Regionen, die zum Motorradfahren geradezu herausfordern. Unsere Rundtour durch die Lavanttaler Alpen starten wir in Graz, in der Landeshauptstadt. Mit 290.000 Einwohnern nach Wien die zweitgrößte Stadt Österreichs, blickt Graz auf eine lange Geschichte zurück. Schon die Römer siedelten im Grazer Feld, später die Slowenen, deren Wort „Gradec“ für „kleine Burg“ der Stadt ihren Namen gab. Die Grazer Altstadt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe, ebenso Schloss Eggenberg. Klarer Fall also: Vor der Tour bummeln wir ausgiebig durch das Grazer Zentrum und trinken vielleicht einen Mokka, wie der Espresso in Österreich heißt, oder eine Melange (halb Kaffee, halb Milch) oder einen kleinen Braunen, der aus einem Mokka mit Milch oder Schlagobers (Sahne) besteht. Über Seiersberg verlassen wir Graz in südliche Richtung nach Lieboch, um dort die B 70 Richtung Westen nach Köflach zu nehmen. Gepflegter Asphalt mit weiten Bögen empfängt uns hier. Genau das Richtige, um in aller Ruhe die Sahne vom Kaffee heute Morgen zu verdauen. Köflach taucht auf. Im Ortsteil Piber werden die berühmten Lipizzanerpferde gezüchtet. Sie gelten als die älteste Kulturpferderasse der Welt. Früher im slowenischen Lipica gezüchtet, kommen die Fohlen mittlerweile im steierischen Köflach zur Welt. 95 Prozent der Lipizzaner sind Schimmel, werden jedoch dunkel geboren und erst zwischen sechs und zehn Jahren weiß. Die meisten Pferde gehen an die Spanische Hofreitschule in Wien, wo sie nach der klassischen Reitkunst ausgebildet werden. Hinter Köflach ändert die Straße nicht nur ihre Nummer von 70 in 77, sondern wechselt auch ihren Charakter. Die Bögen werden enger, immer mehr Kurven werfen sich vors Vorderrad, bis der steile Schlussspurt auf den Gaberl uns alle Register ziehen lässt. Eine Motorradstrecke vom Feinsten. Der Gaberl Pass liegt auf 1.547 m Höhe und diente schon den Römern zur Überquerung dieses Teils der Stubalpe. Auch die Abfahrt lässt uns die Schräglagen in vollen Zügen genießen, und so bedauern wir es fast, dass die Route ein Stück vor Kleinlobming links abzweigt. Aber keine Angst: Der Kurventanz geht weiter. Ein schmales, im oberen Teil recht holperiges Sträßchen zirkelt zum 1.543 Meter hohen Hirschegger Sattel hinauf. Die Abfahrt verläuft etwas ruhiger, streift den Ort Hirschegg, klinkt sich dann in die B 70 ein, um anschließend den Packsattel zu stürmen. Nur 1.169 Meter ist er hoch, dieser Alpenübergang, beschenkt uns aber reich mit Fahrspaß. Kaum im Tal angelangt, wartet mit der Passstraße über die 1.668 Meter hohe Weinebene das nächste Schmankerl. Die Kurven fallen diesmal etwas weiter aus, machen aber dennoch viel Freude. Schmale Fahrbahn, oft geflickt – hier ist Konzentration gefragt. Deutschlandsberg mit seiner mächtigen Burganlage kommt in Sicht. Hinter der Stadt, die man übrigens mit Betonung auf der zweiten Silbe ausspricht, fahren wir über Frauental nach Groß St. Florian, um ab dort über St. Martin und Steyeregg nach Eibiswald zu kurven. Die hübsche Gemeinde verfügt trotz ihrer nur 1.400 Einwohner über ein eigenes Kino, das vom Fleischermeister betrieben wird. Die lang gezogenen Kurven der B 69 bringen uns zügig nach Leutschach und Schlossberg, in dessen Nähe mitten in einem Park das romantische Schloss Trautenburg steht. Fast parallel zur Grenze nach Slowenien kurven wir nun auf der Südsteirischen Weinstraße zwischen Rebhängen hindurch nach Osten und biegen dann nach Norden Richtung Wagna und Leibnitz ab. Leibnitz, die Wein- und Kulturstadt, besitzt ein gemütliches Zentrum mit Hauptplatz, Rathaus, Mariensäule und Schloss. Die Schlussetappe dieser Tour führt uns mehr oder weniger eng am Ufer der Mur entlang. Die in den Niederen Tauern entspringende Mur ist der wichtigste Fluss der Steiermark. Auf ihrer Länge von 450 Kilometern fließt sie noch durch Slowenien und Kroatien und mündet schließlich an der kroatisch-ungarischen Grenze in die Drau. Uns hingegen bringt sie direkt nach Graz zurück. Einer der bekanntesten Söhne von Graz ist ein gewisser Arnold Alois Schwarzenegger, der 1947 hier geboren wurde. Obwohl er heute in den USA lebt, ist der „Gouvernator“ in seinem Herzen noch immer Österreicher oder besser gesagt Grazer. Und darauf sind die Grazer ziemlich stolz. Tourlänge: ca. 350 km Roadbook: Graz – Seiersberg – Lieboch – Köflach – Gaberlpass – Hirschegger Sattel – Packsattel – Sankt Gertraud – Weinebene – Deutschlandsberg – Frauental – Groß St. Florian – St. Martin – Steyeregg – Eibiswald – Leutschach – Schlossberg – Leibnitz – Graz Highlight: Der Besuch beim Lipizzanergestüt Piber in Köflach. Täglich finden mehrere Führungen statt. Auf spannende Weise erfährt man hier alles über Zucht, Haltung und Geschichte dieser eleganten weißen Pferde. Sogar beim Training in der Reithalle darf zugeschaut werden. Pässe-Info: Gaberlpass                  1551       6 %    -    52km Hirschegger Sattel        1543     16 %    ?    27km Packsattel                    1169     10 %    -     21km Weinebene                   1668     16 %    -     43km
    Schweiz / Westschweiz
    Eine Tour rund um Fribourg stellt sowohl den Kurvenräuber als auch den Genussfahrer mehr als zufrieden. Diese Region lässt sich am besten zwischen Mittelgebirge und Alpen einsortieren und so wechseln sich knackige Kurvenstrecken im Gebirge mit Sightseeing-Etappen entlang verträumter Seen ab. Diese Tour ist eine von über 1.000 Alpenpässen und Motorradtouren der schönsten Regionen Europas auf BikerBetten.de. Für einen perfekten Überblick über die schönsten Motorradtouren in der Schweiz empfehlen wir Dir unsere nachfolgenden Motorradkarten: Tourenkarten Alpen Österreich Schweiz Folymap Alpenpässe Bikerbetten Motorradkarten-Alpen-Österreich-Schweiz Der Tag der Variationen beginnt in Murten. Der Ort liegt romantisch am Murtensee und besitzt eine wunderschöne Altstadt, Schloss und Ringmauer, die man vor Tourstart unbedingt zu Fuß erkunden sollte. Oder wenigstens das Bike am Straßenrand abstellen und, umgeben von bezaubernden historischen Gebäuden, eine Tasse Kaffee trinken. Ein Landsträßchen bringt uns über Muntelier nach Salvenach und weiter über Liebistorf nach Düdingen. Dahinter queren wir die N 12, rollen durch Tafers und sind schon mitten drin in dem Hügelland mit seinen ungezählten kleinen Verbindungssträßchen. Die Kurven sind nicht zu eng und lassen Raum für Tempo und Schräglagen. Und für die Optik, denn diese alpine Gegend mit ihren grünen Almen ist eine Augenweide. Alterswil, Plaffeien, dann ein Abstecher zum Schwarzsee, wo am Ende des Tales ein Kleinod in Form eines Bergsees mit Parkplatz und Restauration wartet. Der See liegt etwas über tausend Meter über dem Meeresspiegel und ist maximal zehn Meter tief. Das flache Ufer ist von Wiesen und Bäumen umrandet und mit Schilfrohr eingefasst. Ringsherum die Berge, die sich im Wasser spiegeln – hier würde man am liebsten eine Almhütte kaufen. Weiter geht die Kurverei über Sangernboden nach Schwefelbergbad, danach folgt mit der Erstürmung des 1.608 Meter hohen Gurnigel das erste fahrerische Highlight der Tour. Dass auf der Gurnigelstraße jedes Jahr ein Bergrennen stattfindet, kann für uns nur eines bedeuten: Spaß ohne Ende! Wer Lust hat, darf am Bikertreff an der unteren Gantrischhütte anhalten und einen Benzinplausch halten. Ansonsten kurven wir weiter nach Riggisberg, um ein paar Kilometer später rechts nach Burgistein abzubiegen. Etwas gemächlicher geht es dann das Stockental entlang. In Wimmis klinken wir uns in die N 11 ein, die in eleganten Bögen durch das Simmental dem Lauf der Simme folgt. Ab Reidenbach heißt es dann wieder: Kurvenräuber aufgepasst! Die Kehren hinauf zum 1.509 Meter hohen Jaunpass verlangen nämlich die ganze Konzentration. Viel zu schnell sind wir über den Sattel drüber. Oben die typischen Alpenhäuser, herrliches Bergpanorama, es duftet nach Heu. Wie viele Passstraßen haben wir auch diese dem Militär zu verdanken. Nach dem deutsch-französischen Krieg von 1871 bauten die Schweizer diese Trasse, um die wichtigen Militärstützpunkte in Bulle und Thun miteinander zu verbinden. 1941 wurde auf dem Pass das Artilleriewerk Jaunpass errichtet. Die Bunker der acht Kanonen sind als Almhütten getarnt, nur das herausragende Kanonenrohr verrät ihre wahre Bestimmung. Gemächlich fahren wir das Vallée de la Jogne entlang, eine Etappe für die Genussfahrer, kurven nach Broc hinab und gelangen nach Bulle. Das Städtchen gefällt mit seinem hübschen Stadtbild, seine Bürgerhäuser stammen fast alle aus dem frühen 19. Jahrhundert. Schloss Bulle wurde im Jahr 1291 von den Bischöfen von Lausanne gebaut. Der Grundriss des Schlosses ist quadratisch, mit vier Ecktürmen, einer davon ist ein Monsterturm von 33 Meter Höhe und 13,5 Meter Durchmesser. Der Innenhof ist frei zugänglich. Also nichts wie hin. Nördlich von Bulle überqueren wir den Lac de la Gruyère und fahren auf relativ gerader Strecke mit zügigem Tempo nach Fribourg. Die Hauptstadt des gleichnamigen Kantons sitzt spektakulär auf einem Felssporn über dem Tal der Saane und zeigt eine der am besten erhaltenen historischen Altstädte der Schweiz. Deshalb hier unbedingt eine Runde zu Fuß drehen oder zumindest einmal mit dem Bike durchrollen, die alten Fassaden und schönen Brunnen fotografieren. Über einen Hügel geht es anschließend nach Belfaux, Misery-Courtion und Avenches. Dort findet gleich der nächste Halt statt, denn das Städtchen ist ein Juwel mit Altstadt, Marktplatz und Cafézeile. Die französisch-deutsche Sprachgrenze verläuft genau hier. So redet man in Murten noch Deutsch, während wir hier auf Französisch angesprochen werden. Die Sprachgrenze ist auch sichtbar, denn gerade Avenches ist ein typischer französischer Ort, der mit dem deutschen Stadtbild von Murten rein gar nichts zu tun hat. Interessanterweise hält sich diese Grenze schon seit Jahrhunderten, Vermischungstendenzen sind nicht in Sicht. Wir fahren weiter nach Salavaux mit seinem hübschen Schloss am Ortsausgang, dann geht es am Murtensee entlang nach Murten zurück. Dort vertreten wir uns zum Abschluss der Tour auf der herrlichen Seepromenade noch die Beine oder strecken sie auf dem saftig grünen Rasen aus. Tourlänge: ca. 230 km Roadbook: Murten – Muntelier – Salvenach – Liebistorf – Düdingen – Tafers – Alterswil – Plaffeien – Schwarzsee – Sangernboden – Schwefelbergbad – Gurnigel – Riggisberg – Burgistein – Wimmis – Reidenbach – Jaunpass – Broc – Bulle – Fribourg – Belfaux – Misery-Courtion – Avenches – Salavaux – Murten Highlight: Eglifilet zum Abendessen. In den Restaurants rund um den Murtensee muss man unbedingt fangfrischen Flussbarsch bestellen. Ob à la meunière, nach Müllerinnenart, im Bierteig, natur, mariniert oder mit Limetten-Kräuterschaum ist Geschmackssache – immer zergeht er auf der Zunge. Dazu Salzkartoffeln und einen kühlen Weißwein. Pässe-Info: Gurnigel           1609    14 %    -    14km Jaunpass         1509    13 %    -   16km
    Spanien / Extremadura
    Aus der spanischen Extremadura kamen einst viele der Eroberer Südamerikas – die Conquistadores. Erobern lässt sich dieser Landstrich eher nicht, aber für Entdecker und Motorradfahrer ist er ein echtes Eldorado. Die Extremadura, eine der 17 autonomen Gemeinschaften Spaniens, liegt im Südwesten des Landes. Bei mitteleuropäischen Motorradfahrern ist sie als Reiseregion eher unbekannt – ganz zu Unrecht. Herausfordernde, einsame Bergstrecken wechseln sich in der extrem dünn besiedelten Landschaft mit weitem, steppenartigem Land ab. Es gibt viel zu entdecken in der Region. Wir starten unsere Entdeckungsreise in Plasencia. Nicht zuletzt ihrer unzähligen historischen Bauwerke und Plätze wegen lädt Plasencia zum Besuch. Hierher locken auch nette Bars und Restaurants, freundliche Unterkünfte und das bildschöne Umfeld. Das erkunden wir auch gleich, verlassen den Ort in südlicher Richtung auf der EX-208. Entspannt geht es entlang vorerst schnurgerader Straßen. Rechts und links der Straße liegen riesige Weiden, saftige Wiesen, grüne Büsche. Die mächtigen Stiere der Extremadura fühlen sich in dieser Region wohl, in der auch das Zuchtgebiet der fast schwarzen Ibérico-Schweine liegt. Die mit den Eicheln der Kork- und Steineichen gefütterten Borstentiere sind die Lieferanten des bei Feinschmeckern geschätzten Ibérico-Schinkens. Beim 387 Meter hohen Pass Puerto de la Serrana passieren wir die Grenze des Parque natural de Monfragüe. Der Naturpark am Zusammenfluss von Rio Tajo und Rio Tiétar ist ein einzigartiges Reservat und bietet idealen Lebensraum für Greifvögel, wie es ihn sonst in Europa kaum noch gibt. Am Embalse de Torrejón-Tajo lassen sich oft mächtige Mönchs- und Gänsegeier mit einer Spannweite von über zweieinhalb Metern beobachten – ein tolles Bild. Auch Wölfe streifen durch die Region, die lassen sich normalerweise aber eher nicht blicken. Einen großen Bogen schlagen wir durch den Naturpark, wenden uns bald wieder gen Norden. Die kurvenreiche und einsame Strecke bietet einige herrliche Aussichtspunkte und reichlich Fahrspaß. Es geht bergauf, bergab und für Schräglagen ist bestens gesorgt. Das ändert sich auch nicht auf der EX-203, in Richtung Jaraíz de la Vera, auf die wir etwas später abbiegen. Hier ist zwar schon deutlich mehr los, sie ist breiter und befahrener, geizt aber bis zum Ort ebenfalls nicht mit Kurven. Jaraíz de la Vera, das quirlige Mittelzentrum bietet sich perfekt für eine Pause an. Hier gibt es einige freundliche Straßencafés und wer mag, kauft sich in den zahlreichen Läden die passenden, frischen Zutaten für das Picknick. "Recorrido difícil o peligroso" verkündet unsere spanische Michelin-Straßenkarte, was soviel heißt wie "Schwierige oder gefährliche Straße" – klingt spannend. Von Jaraíz de la Vera nehmen wir Kurs auf Garganta la Olla und von dort über den 1269 Meter hohen Pass Puerto del Piornal nach Valdastillas. Für die Etappe über den Pass zeigt unsere Karte zwei Zentimeter. Bei einem Maßstab von 1 zu 400.000 sollten das acht Kilometer sein. Das daraus auf der Straße etwa 35 werden, sagt schon einiges. In wilden Kehren und Serpentinen schraubt sich die Straße in die Höhe. Wirklich schwierig oder gefährlich ist die Straße jedoch nicht. Lediglich die bisweilen fehlende Leitplanke mahnt zur Achtsamkeit. Bei Valdastillas erreichen wir das Jerte-Tal. Hier blühen im Frühjahr Hunderttausende Kirschbäume – mehr als 200 verschiedene Sorten. Es gibt alles rund um die kleine rote Frucht: Süßigkeiten, Schnäpse, Seifen, Duftwässerchen und vieles mehr. Wir empfehlen die köstliche lokale Kirsch-Schokolade – ein Traum. Nach gut sechs Kilometern geht es wieder hinaus aus dem Valle de Jerte. Links weist ein Schild den Weg zum 1430 Meter hohen Pass Puerto de Honduras und nach Hervás. Was für eine fantastische Strecke! Die CC-102 – CC steht für die Provinz Cáceres – windet sich mit unzähligen Kurven und Kehren durch das Bergland. Über knackige Serpentinen geht es zu Füßen des über 1800 Meter hohen Berges Valdeamor bergauf und bergab, entlang steiler Berghänge, durch Schluchten und über aussichtsreiche Kuppen. Grauer Fels und würzig riechende Macchia geleiten den Asphalt durch die aussichtsreiche Berglandschaft bis Hervás. Zur Belohnung lockt in dem schönen Bergdorf die eine oder andere Bar. Zudem lohnt sich ein Gang durch die urigen, mit Kieselsteinen gepflasterten, engen Gassen des Örtchens. Mit einem kleinen Bogen über Casas del Monte geht es schließlich über die gut ausgebaute E-803 in südwestlicher Richtung wieder zurück nach Plasencia, was diese Runde durch die faszinierende Landschaft der Extremadura komplett macht. Roadbook: Plasencia, Puerto de la Serrana, Parque natural de Monfragüe, la Bazagona, Jaraíz de la Vera, Garganta la Olla, Puerto del Piornal, Valdastillas, Valle de Jerte, Puerto de Honduras, Hervás, Casas del Monte, Plasencia. Start- / Zielort: Plasencia / Plasencia Länge: 210 km Highlight: Spezialitäten der Extremadura – Das schwarze Ibérico-Schwein, größtenteils mit den Eicheln der Extremadura genährt, liefert unter strengen Richtlinien den berühmten Jamón Ibérico, den luftgetrockneten Schinken, mit seinem besonderen Geschmack und seiner exquisiten Qualität. Auch das zart gebratene Lammfleisch mit extremadurischem Paprika, angeblich dem aromatischsten ganz Spaniens, und reichlich Knoblauch ist ein ganz besonderer regionaler Leckerbissen. Unbedingt die Chorizo, die schmackhafte Paprikawurst, probieren. Es gibt sie auf Brot, als Vorspeise, gebraten oder gegrillt und natürlich in würzigen Eintöpfen.
    Deutschland / Schwarzwald
    Feldberg, Schauinsland, Kandel. Diese drei Berge gehören zu den höchsten Schwarzwaldgipfeln und warten nicht nur mit einer grandiosen Natur, sondern auch mit höchst motorradtauglichen Bergstraßen auf. Die Tour "Parade der Gipfel" ist eine von über 1.000 Alpenpässen und Bikerbetten Motorradtouren der schönsten Regionen Europas auf BikerBetten.de. Willst Du Dich vorab über den Schwarzwald informieren, dann empfehlen wir unseren Motorrad Reiseführer Schwarzwald mit seinen vielen Touren der Region, Insidertipps, Infos zu Schwarzwald Motorradhotels, Kartenmaterial usw. Einen perfekten Überblick und weitere Tourenmöglichkeiten bietet Dir unsere FolyMaps Schwarzwald Karte. Darüber hinaus findest Du weitere interessante Produkte in unserem Shop. Freiburg im Tal der Dreisam eignet sich sehr gut als Startort zu dieser Gipfeltour. Grün geprägt, versprüht Freiburg eine heitere, lockere Atmosphäre, wie sie selten in einer deutschen Stadt zu finden ist. Zur Weiterfahrt halten wir uns in Richtung Donaueschingen und Colmar. Schon bald ist der Schauinsland (1.284 m) ausgeschildert, und auch der freundliche Hinweis, dass die Strecke an Samstagen und Sonntagen für Motorräder gesperrt ist, lässt nicht lange auf sich warten. Allmählich werden die Kurven enger und die Schräglagen schräger. Der Schauinsland-Aufstieg kündigt sich an. Etwa 800 Meter Höhenunterschied auf einer Distanz von 12 Kilometern – das kann nur eines bedeuten: Fun, Fun, Fun. Und so ist es. Die Bergstraße windet sich in unzähligen Kurven und Kehren den Berg hinauf und zeigt sich dabei als ordentlich ausgebauter und griffiger Partner der Reifen. So lässt sich ein zügiger und sicherer Strich auf den Asphalt zaubern. Der Parkplatz auf dem Sattel ist ein beliebter Motorradtreff. Doch nicht nur deswegen lohnt es sich, hier oben einen kurzen Zwischenstopp einzulegen. Die Aussicht hinab ins Rheintal ist einfach phantastisch. Hinter dem Sattel biegen wir links nach Hofsgrund ab. Auf diese Weise gelangen wir auf eine schmale steile Abstiegsstraße, die nach vier Kilometern zu der von Kirchzarten kommenden Hauptstraße stößt. Blinker rechts, und die zackigen Kehren hinauf nach Notschrei nehmen uns auf. Die Fahrbahn ist schmal und oft geflickt. Dann biegen wir auf die B 317 ein und halten uns in Richtung Feldberg. Schon von weitem ist er zu sehen, der kahle, kugelrunde und 1.493 Meter hohe Gipfel des höchsten Berges des Schwarzwaldes. Auch im Sommer ist die kühle Luft in dieser windumtosten Höhe zu spüren. Unwillkürlich kriecht man tiefer in die Motorradkombi hinein und zieht die Schultern hoch. Die Fahrt zur 1.233 Meter hohen Passhöhe ist eine flüssige Angelegenheit. Breite Fahrbahn, schnelle Streckenführung, viele Überholmöglichkeiten. Ein paar Cafés laden zum Stopp ein, dann geht es weiter in Richtung Titisee. Kurz vor Erreichen des mit 1,3 Quadratkilometer größten Natursees des Schwarzwaldes biegen wir links nach Bruderhalde ab. So umfahren wir den Titisee auf seiner Schokoladenseite, der linken, und gelangen mitten in den Ort Titisee hinein. Der hat trotz touristischem Hochbetrieb nach wie vor einen gewissen Charme. Unter der Bahnlinie hindurch geht es zurück zur Hauptstraße, dort im spitzen Winkel nach rechts in Richtung Neustadt. Kurz vor Neustadt links ab ins Jostal hinein. Entspannt schwingen wir auf einem gepflegten kleinen Sträßchen durch eine hübsche Almenlandschaft und erreichen irgendwann die B 500. Dort geht es nach links, grobe Richtung Freiburg. Die B 500 bis Hinterzarten entpuppt sich als ruhige Etappe zum Träumen. Leichte Schräglagen auf gutem Belag, das Ganze garniert mit dem Duft der Schwarzwälder Nadelbäume. Kurz vor Hinterzarten folgen wir dem Schild Freiburg und betreten durch einige ganz reizvolle Serpentinen das Höllental. »Val d’enfer« nannten es die französischen Soldaten 1796 auf ihrem Rückzug. In Kirchzarten verlassen wir das Höllental und biegen nach Stegen/St. Peter ab. St. Peter mit den weithin sichtbaren Zwiebeltürmen seiner Abtei taucht auf. Auf einer wahren Berg- und Talbahn peilen wir danach St. Märgen an. Ein paar Kilometer weiter weist ein Schild mit der Aufschrift Hexenlochmühle zu einem der letzten Kleinode des Schwarzwaldes. Die Ausfahrt aus dem Hexenloch ist eine etwas verzwickte Angelegenheit. Schmale Fahrbahn, blinde Kurven, enge Kehren. An der nächsten Gabelung geht es links ab hinauf zur B 500 und dann gleich wieder nach links ins Simonswälder Tal hinein. Dieses lang gezogene Tal gehört landschaftlich zum Schönsten, was der Schwarzwald zu bieten hat. Sehr schön angelegte Serpentinen zirkeln zum Talboden hinab und lassen in puncto Fahrspaß keine Wünsche offen. Unten schlängelt sich die Straße durch bildhübsche Dörfer. Am Talausgang fahren wir von Bleibach nach Waldkirch, um dort den letzten Höhepunkt des Tages anzugehen: den Aufstieg zum 1.241 Meter hohen Kandel (grünes Schild mit gelber Schrift). Dieser Abschnitt entpuppt sich als herausfordernde Angelegenheit. Zwölf Kilometer lang wieselt das schmale und holperige Bergsträßchen dem Himmel entgegen. Die Dutzende von Spitzkehren machen ihrem Namen alle Ehre. Im Fahrwerk rappelt es gewaltig. Immer wieder versucht die Maschine, sich selbständig zu machen. Früher galt der Kandel als Hexentanzplatz. Und manch einer wird sich im Sattel seines Motorrades wie auf einem wild gewordenen Besen fühlen. Oben auf dem Sattel lädt das Berghotel Kandel zum Stopp mit Aussicht ein, bevor es anschließend durch das Glottertal zurück nach Freiburg geht. Tourlänge: ca. 210 km Roadbook: Freiburg – Schauinsland – Hofsgrund – Notschrei – Todtnau – Feldberg – Bruderhalde – Titisee – Hinterzarten – Höllental – Kirchzarten – St. Peter – St.  Märgen – Hexenloch – Bleibach – Waldkirch – Kandel – Glottertal – Freiburg Highlight: Kleinod Hexenlochmühle. Im engen und feuchten Tal der Wilden Gutach betreibt die Familie Trenkle schon in vierter Generation eine Wassermühle. Sie stammt aus dem Jahr 1825 und funktioniert immer noch so wie damals. Heute ist die Hexenlochmühle der ultimative Picknickplatz des südlichen Schwarzwaldes. Zum Essen gibt es Schinken und Holzbackofenbrot. Pässe-Info: Notschrei 1121 14% keine 12km Schauinsland 1284     12%     keine     24km Feldberg  1232            10%     keine     28km Kandel     1241            15%     keine     25km
    Schweden / Gotland
    Traumhafte Strände, endlose Wälder, urige Felsformationen und einladende Dörfchen. Eine Motorradreise durch den Norden Gotlands ist pures Balsam für die Seele. Hier kommen Entdecker voll auf ihre Kosten. "Ein Mann namens Tjelvar fand Gotland als Erster. Damals war Gotland aber verzaubert, sodass es bei Tage im Meere versank und nur nachts auftauchte. Aber dieser Mann brachte als erster Feuer ins Land und danach versank es nie mehr." So hört sie sich an, die Entstehungsgeschichte der schwedischen Insel Gotland. Ein bildschönes Eiland voller Mystik und alter Geheimnisse. Empfangen werden wir mit einem fantastischen Blick von Bord der MS Gotland auf das Panorama von Visby. Steile rote Dächer, weiße, stufenförmige Giebel, dazwischen mächtige Mauern, Türme und Überreste einst wehrhafter Kirchen. Es ist kein Problem, in Gotlands Hauptstadt ein Bett für die Nacht zu finden und so können wir am nächsten Morgen ausgeruht starten. Schnell liegt die Inselhauptstadt hinter uns und wir halten uns entlang der Küste auf der 149 gen Norden. Wie überall in den nordischen Ländern ist hier Vorsicht geboten. Wer zu schnell fährt, zahlt, und zwar richtig. Macht aber nichts, wir genießen die ruhige Fahrt durch die grüne, meist waldige Landschaft. Gotland ist Land für die Seele. Bei Lickershamn erwartet uns eine Jungfrau am Strand. Lang, schlank und schneeweiß ist sie und ganze zwölf Meter groß. "Jungfrun" heißt der Raukfelsen, einer von vielen Kalksteinfelsen, die auf den schwedischen Inseln zu finden sind. Unterschiedliche Gesteinshärten und Erosion schufen nach der letzten Eiszeit teils skurrile Gebilde mit faszinierenden Formen. Faszinierend sind auch die Kilometer entlang der Küste bei Harudden, der nördlichsten Spitze von Gotlands Hauptinsel. Vor Halls fiskeläge, was auf deutsch etwa Halls Fischerdorf bedeutet, lagen die ertragsreichsten Fanggründe rund um Gotland. Heute tummeln sich hier nur noch Touristen und das auch nur in sehr geringen Mengen. Vom ehemaligen Fischerdorf bis hinunter nach Västös lenke ich das Mopped direkt entlang des Wassers. Kies- und Sandstrände zwischen dichten Kiefernwäldern und tiefblauem Meer, menschenleer, aber traumhaft schön, laden zum erfrischenden Bad und herzhaften Picknick. Über das kleine Örtchen Kappelshamn erreichen wir bald den nur wenige Kilometer weiter gelegenen Gotland-Ring bei Lärbro. Eine beliebte Rennstrecke, die regelmäßig viele Besucher anzieht. In der Ring-Cafeteria gönnen wir uns einen heißen Kaffee, schauen den Sportfreaks bei ihren Runden zu und halten Schwätzchen. Weiter geht es nach Norden, unser Ziel ist die zu Gotland gehörende kleine Insel Fårö. Halbstündlich dümpelt die Fähre über den schmalen Fårösund. Broa - drei Häuser, ein Fähranleger. Kurz dahinter ein einladender Campingplatz mit viel Grün. Wir steuern Fårös gleichnamigem Hauptort an, drehen links ab und düsen in Richtung Släthällar. Dort, direkt an der Küste, führt die malerische und kurvenreiche Asphaltpiste direkt an der Raukområde entlang, der malerischen Galerie von Gotlands schönsten und spektakulärsten Rauksteinen. An der Grenze zwischen Wasser und Land wachsen abstruse, steinerne Gebilde empor. Hier müssen wir einfach vom Mopped runter, rauf auf die Felsen und zwischen den kantigen und karstigen Gebilden herumklettern. Ganz oben im Nordosten streckt sich der Fårö Fyr in den Himmel. Vorbei an urigen, eng zusammen stehenden Fischerhütten aus schwarzem, geteerten Holz und halb zerfallenen Booten, erreichen wir Gotlands nördlichsten Leuchtturm. Hier machen wir kehrt, passieren die Bucht Ajkesvik und über den Fårösund verlassen wir das kleine Eiland wieder. Wir halten uns an Gotlands Ostküste gen Süden. Hohe, weiß leuchtende Kalkklippen wechseln sich an der Küste mit goldfarbenen Badestränden ab. Immer wieder führen kurze Abstecher an herrliche einsame Plätze am Ufer. Valleviken und Åminne, einladende, verlockende Badeplätze. Südlich der Landzunge bei Östergarn warnt ein Schild vor gefährlichen Kurven. Tatsächlich erleben wir auf den folgenden fast zehn Kilometern richtig spannende, für Gotland eher ungewöhnliche Kurvenkombinationen. Gammelgarn, Ardre, dann biegen wir auf die 143 gen Westen ab. Es folgen 40 zügige Kilometer über die gut ausgebaute Landstraße, an deren Ende an der Westküste wieder Visby in Sicht kommt. Hier beenden wir die interessante Runde durch Gotlands Norden. Roadbook: Visby, Lickershamn, Harudden, Halls fiskeläge, Västös, Kappelshamn, Gotland-Ring, Insel Fårö, Broa, Ort Fårö, Släthällar, Leuchtturm Fårö Fyr, Valleviken, Åminne, Östergarn, Gammelgarn, Ardre, Visby. Start- / Zielort: Visby / Visby Länge: 275 km Highlight: Visby – Seit über 200 Jahren steht die geschichtsträchtige Hansestadt Visby an Gotlands Westküste bereits unter Denkmalschutz und gilt seit 1995 als Weltkulturerbe. Die fast vollständig erhaltene Stadtmauer ist über 3,5 Kilometer lang, hat nicht weniger als 27 Türme und beinhaltet die Ruine der einstigen Visborg. Dazwischen liegen zahlreiche mittelalterliche Gebäude, Kirchen und Ruinen. Auch die Region um den Hafen ist enorm abwechslungsreich. Mindestens einen ganzen Tag sollte man für Visby schon einplanen. Für die Pause bietet sich dann der kopfsteingepflasterte Hauptplatz Stora Torget an, er ist von einladenden Cafés und gemütlichen Restaurants umgeben.
    Spanien / Pyrenäen Spanien
    Die Empfehlung kommt von ganz oben: Die höchsten Pyrenäengipfel stehen jedes Jahr auf dem Programm der Tour de France. Und was den Radrennfahrern recht ist, ist uns Motorradfahrern billig: die Faszination dieses ganz speziellen Gebirges. Die Tour "Auf den Spuren von Eddy Merckx & Co." ist eine von über 1.000 Alpenpässen und Motorradtouren der schönsten Regionen Europas auf BikerBetten.de. Für alle, die sich über die Region informieren möchten, empfehlen wir unseren Motorrad Reiseführer Pyrenäen und Costa Brava mit seinen vielen Insidertipps, Tipps zu Motorradhotels, Kartenmaterial u.v.m., und den Pässe Atlas Frankreich. Diese und weitere interessante Produkte kannst Du über unseren Shop bestellen. Startort Biescas. Das gemütliche spanische Städtchen liegt malerisch am Ufer des Gállego, im Hintergrund steigen die Berge der Sierra de Limes in die Höhe. Lässig führt die Route zunächst am See Embalse de Búbal entlang, bevor mit dem Aufstieg zum Col du Pourtalet gleich eines der Highlights dieser Tour lockt. Mit 1.794 Metern ist der Col du Pourtalet zwar nicht der höchste der Pyrenäenpässe, dafür aber der wohl abwechslungsreichste. Zunächst kommt eine kurze Etappe mit engen Serpentinen, danach folgen zügig zu fahrenden Kurven, und schließlich erklingt der Schlussakkord in Form von verwinkelten Passagen durch eine raue Felslandschaft. Oben angelangt, sollte man auf jeden Fall eine Pause einlegen und die prachtvolle Aussicht genießen. Zum Greifen nah sind die Dents du Midi, eine bizarre Bergkette nördlich des Pourtalet. Auf französischer Seite legen wir das Bike in die entspannten Kurven der Strecke über Gabas nach Laruns. Kurz vor dem Ort Blinker rechts und hinein in die Westrampe des Col d’Aubisque. Der schnuckelige Kurort Eaux-Bonnes, die „guten Wasser“, fliegt vorbei, dann wird es ernst: Die rund 25 Kilometer hinüber nach Arrens-Marsous gehören zu den attraktivsten Motorradstrecken in den gesamten Pyrenäen. „Corniche“ nennt sich die Straße und wurde um 1860 spektakulär in die steilen Felsen gesprengt. Unzählbar sind ihre Kurven und Kehren, unbeschreiblich der Fahrspaß. Die Aussichten sind grandios, die Seitensicherungen oft nur marginal vorhanden. Deshalb volle Konzentration auf die Streckenführung. Der Stopp auf dem 1.709 Meter hohen Pass ist Pflicht. Wegen des Rundblicks und wegen der überdimensionalen Rennfahrräder. Diese extravagante Skulptur steht dort zu Ehren der Radrennfahrer, die während der Tour de France regelmäßig den Col d’Aubisque überqueren. Hinter Arrens-Marsous folgt eine Handvoll weiterer Kurven, dann rollen wir nach Argelès-Gazost hinein. Schon Mitte des 19. Jahrhunderts zogen sein mildes Mikroklima und seine Heilquellen gesundheitsbewusste Feriengäste an. Man baute ein Casino, einen englischen Park und zahlreiche luxuriöse Villen. Nachdem der Erste Weltkrieg dem Treiben der Reichen und Schönen ein abruptes Ende gesetzt hatte, brauchte Argelès-Gazost Jahrzehnte, bis es seinen alten Glanz erreichte. Egal – heute gehört das Städtchen wieder zu den beliebtesten Ferienorten der französischen Pyrenäen. Entspannt geht es auf der D 921 Richtung Süden. Luz-Saint-Sauveur taucht auf. Seine Sehenswürdigkeiten sind schnell aufgezählt: das Château Sainte-Marie, die Kapelle Solférino und die Brücke Pont Napoléon. Auch hier macht die Tour de France regelmäßig Station. Berüchtigt ist der steile und lange Aufstieg hinauf zur Skistation Luz-Ardiden. Eine der härtesten Strecken für die Radfahrer ist jedoch die folgende Etappe hoch zum Col du Tourmalet. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Ähnlich verhält es sich bei den Motorradfahrern: Kurven und Kehren wie am Fließband, holperiger Belag, steile Abhänge. Wer hier schnell sein will, braucht viel Hochgebirgserfahrung. Auf dem Pass in 2.115 Meter Höhe ist ein Denkmal Jacques Goddet, dem ehemaligen Direktor der Tour de France, gewidmet. Seit Octave Lapize 1910 als Erster den Col du Tourmalet passierte, hat die Tour de France bisher rund 80 Mal dessen Gipfel gestürmt. Meist waren es die Stars, die sich den Gewinn dieser prestigeträchtigen Bergwertung nicht entgehen ließen: Fausto Coppi, Eddy Merckx, Richard Virenque, Thomas Voeckler, Thibaut Pinot. Vorbei an der Skistation La Mongie zirkelt die Route hinab ins Vallée de Campan. In Sainte-Marie-de-Campan rechts ab, und schon wartet die nächste Herausforderung: die Überquerung des Col d’Aspin. Dessen Auffahrt ist durchgehend um die neun Prozent steil und dürfte die Radfahrer an den Rand des Wahnsinns treiben. Das tut uns Motorradfahrer diese Etappe ebenfalls, aber im positiven Sinn: Kurven im Überfluss, griffige Fahrbahn, viel Wald, wenig Verkehr. Was will man mehr? Auch die Fuhrleute im Jahr 1868 werden glücklich gewesen sein, als die erste Schotterstraße über den 1.490 Meter hohen Aspin eröffnet wurde. Bis dahin war dessen Überquerung nur im Pferdesattel möglich. Ebenfalls eine Berühmtheit ist der Col d’Aspin unter den Kollegen im Fahrradsattel. Diese wichtige Bergprüfung entschied sogar einmal ein Deutscher für sich: Fabian Wegmann im Jahr 2006. Drunten im Tal in Arreau ist die Luft zwar nicht raus, aber die Rückfahrt via Spanien verläuft ruhig und entspannt. Bielsa, Salinas de Sin, Ainsa, Broto und Torla heißen die Etappenziele. Tourlänge: ca. 320 km Roadbook: Biescas – Búbal – Col du Pourtalet – Gabas – Laruns – Eaux-Bonnes – Col d’Aubisque – Arrens-Marsous – Argelès-Gazost – Luz-Saint-Sauveur – Col du Tourmalet – La Mongie – Sainte-Marie-de-Campan – Col d’Aspin – Arreau – Bielsa – Salinas de Sin – Ainsa – Broto – Torla – Biescas Highlight: Mounaques de Campan. Wenn früher ein Ehepaar etwas außer der Norm heiratete, zum Beispiel ein alter Witwer eine junge Frau, waren beide herben Späßen ausgesetzt. Unter anderem mittels dicker, ausgestopfter Puppen. Diese Mounaques sieht man heute wieder überall im ganzen Ort, seit sie ab 1999 von kleinen Manufakturen hergestellt werden. Pässe-Info: Col du Pourtalet 1795   7% 11-4 61km Col d’Aubisque 1709 10% 11-5 50km Col du Tourmalet 2115 10% 12-5 38km Col d’Aspin 1489   9% b.B. 27km Für alle, die sich über die Pyrenäen informieren möchten, empfehlen wir unseren Motorrad Reiseführer Pyrenäen und Costa Brava und Pässe Atlas Frankreich. Zusätzliche Motorradtouren in den Pyrenäen findet man über unsere Motorradtouren Suche. Tipp der Redaktion: Kennt Ihr schon die schönsten Pässe und Panoramastraßen in den Pyrenäen? Das sind unsere Highlights für Euch: Col d'Aubisque Col du Tourmalet Col d'Aspin Col du Portillon Col du Pourtalet / Puerto de Portalet Col du Soulor Col de Peyresourde Col de Puymorens Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub - über 1.000 Motorradtouren und Alpenpässen auf BikerBetten.de warten darauf, von Dir entdeckt zu werden.
    Italien / Sizilien
    Wie aus einer anderen Welt wirken die Straßen rund um den Ätna auf Sizilien. Zu Füßen des höchsten aktiven Vulkans Europas windet sich spannender und kurvenreicher Asphalt durch das Bergland. Die bildschöne Stadt Taormina zu Füßen des Monte Tauro gilt als einer der schönsten Orte auf Sizilien. Mit seinen zwei antiken Theatern, dem Dom und den Palästen und Parks sowie seinem alten Stadtkern ist es mehr als nur einen kurzen Besuch wert. Schon Goethe schwärmte in seiner „Italienischen Reise“ von der malerischen Küstenstadt. Taormina ist auch der ideale Ausgangspunkt zur Erkundung des Ätna, des gut 3300 Meter hohen mächtigen Vulkans, der auch heute noch durch seine Aktivitäten regelmäßig in die Schlagzeilen gerät. Wir beginnen unsere Ätna-Runde in Taorminas Zentrum, dass wir über die Küstenstraße SS114 verlassen. Giardini-Naxos steht auf den Schildern, denen wir folgen und kaum haben wir den Ort erreicht, führt uns die SS185 ins Landesinnere. Entspannt lassen wir die Küste hinter uns, passieren Gaggi und Francavilla di Sicilia. Hier liegen die interessanten Gole dell’Alcantara, die Schluchten des Alcantara-Flusses. Bis zu zwanzig Meter tief und nur mehrere Meter breit sind die urigen Schluchten, die das Wasser in das Lavagestein des Ätna schmirgelte. Erkunden lassen sie sich allerdings nur zu Fuß. Die SP7i führt uns weiter mitten durch das schöne Stadtbild von Castiglione di Sicilia mit seinem mittelalterlichen Kastell und gibt uns einen ersten Vorgeschmack auf die kommenden fantastischen kurvenreichen Strecken. Der Kurvenspaß beginnt dann auch bald hinter Linguaglossa. Als Via Mareneve ausgeschildert mäandert die Landstraße durch die Landschaft zu Füßen des Vulkans. Blühende Macchia, gelb leuchtender Ginster und Olivenbäume huschen an uns vorbei. „Etna Nord“ steht auf den Hinweisschildern, einladende Bars und Straßencafés säumen die Strecke. Spannende Kurvenkombinationen und teilweise sogar knackige Serpentinen führen in dichten Wald hinein. Dann, ganz plötzlich, lassen wir das Grün hinter uns und rollen mitten durch gewaltige erkaltete Lavaströme hindurch. Das dunkle, schroffe Gestein wirkt wie eine riesige Mondlandschaft. Bis Fornazzo wechselt sich Wald und Lava in der fantastischen Landschaft ab, der Asphalt lässt sich prima befahren und ist griffig. Das ist nicht immer so. Je nach vulkanischer Aktivität kann es sogar zu Eruptionen kommen, deren ascheartiger Niederschlag die Straßen rund um den Ätna in rutschige Pisten verwandelt. Dann ist das Fahren mit motorisierten Zweirädern sogar offiziell verboten, was aber zum Glück recht selten vorkommt. Über Milo erreichen wir Zafferana Etnea, dass in der Vergangenheit durch Lavaströme zerstört, wieder aufgebaut und danach einige Male nur um Haaresbreite einer weiteren Katastrophe entging. Westlich des Ortes windet sich die SP92 in Richtung des Hauptkraters hinauf, Hunderte Nebenkrater gibt es zudem rund um den Gipfel. Ganz oben lässt sich im Café oder Restaurant erholen, es locken aber auch spannende Pfade in die faszinierende Landschaft zu den Kratern und zu beeindruckenden Aussichtspunkte – ein tolles Erlebnis. In südlicher Richtung stürzen wir und entlang der SP92 wieder in die Tiefe. Den einstigen Lavaströmen folgend kurven wir bergab bis Nicolosi, halten uns dort gen Westen, passieren Belpasso und finden uns schließlich auf der gut ausgebauten SS284 wieder. Vorbei an Adrano steuern wir Bronte an. Die Strecke besticht weniger durch herausfordernde Kurvenkombinationen, als vielmehr durch die interessante Landschaft. Linker Hand tun sich herrliche Panoramen auf, rechts ragen die Gipfel des Ätna in den blauen Himmel. Kakteenfelder, Palmen, einzelne Häuser und kleine Weiler – es gibt immer etwas zu gucken. Im quirligen Bronte, das ebenfalls mehrfach durch den Vulkan zerstört wurde, lohnt sich eine Runde durch die Stadt. Einige Läden und Cafés, urige Gassen und Plätze locken zum Besuch und überall stößt man auf die Pistazie, die hier in großem Stil angebaut und verarbeitet wird. Ende September startet zweijährlich das Pistazienfest, ein weit über die Region hinaus bekanntes Volksfest. Gen Norden fahren wir wieder hinaus aus Bronte, umrunden weiter den Ätna. Wir durchqueren Randazzo, biegen dort auf die SS120 ab und über Passopisciaro und Solicchiata erreichen wir bald wieder die Abzweigung auf die SP7i, die uns nach Castiglione di Sicilia führt, dessen schönes Stadtbild uns heute morgen bereits so gut gefiel. Zurück nach Taormina folgen wir der Strecke von heute morgen, die in umgekehrter Richtung auch gleich neue Eindrücke liefert. Roadbook: Taormina, Giardini-Naxos, Gaggi, Francavilla di Sicilia, Castiglione di Sicilia, Linguaglossa, Fornazzo, Milo, Zafferana Etnea, Nicolosi, Belpasso, Adrano, Bronte, Randazzo, Passopisciaro, Solicchiata, Castiglione di Sicilia, Francavilla di Sicilia, Gaggi, Giardini-Naxos, Taormina. Start- / Zielort: Taormina / Taormina Länge: 240 km Highlight: Taormina – Knapp 50 Kilometer südlich des Fährhafens Messina liegt zu Füßen des Ätna die sehr schöne Küstenstadt Taormina. Nicht zuletzt dank des milden Klimas, der nahen Badestrände und der unzähligen historischen Sehenswürdigkeiten wegen, hat sich Taormina zu einem echten Touristenmagneten entwickelt. Die einladende Gastronomie, nette Läden, Gassen und Plätze sowie mehrere Paläste und der gepflegte Stadtpark sorgen für ein kurzweiliges Tagesprogramm. Von Taormina aus lassen sich mehrere tolle Motorradtouren starten: es warten der Ätna, das Gebirge der Monti Nebrodi und die Monti Peloritani ganz im Nordosten der Insel.
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