Wenn wir von Tirol in Richtung Gardasee unterwegs sind, überqueren wir gern die Grenze zwischen der Provinz Bozen und der Provinz Trient auf dem Mendelpass. An Sommerwochenenden suchen wir uns allerdings eine andere Route: Nachdem der Pass ganz in der Nähe von Bozen liegt, ist er ein beliebtes Ausflugsziel der Einheimischen. Auf der Passhöhe (1.363 m) ist ein richtiger kleiner Ausflugsort mit Hotels, Läden und Restaurants entstanden. Wenn sich die Wochenend-Ausflügler auf der Passstraße drängen, bleibt für uns Biker der Fahrspaß auf der Strecke. Unter der Woche ist eine Motoradtour über den Mendelpass mit seinen 17 Spitzkehren aber absolut lohnend.
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Land | Italien |
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Region | Südtirol/Dolomiten |
Passhöhe | 1363 m |
Länge | 30 km |
Maximale Steigung | 12 |
Basisorte | Eppan, Fondo |
Koordinaten | 46.416762, 11.208329 |
Maut | Nein |
Belag | Geteert |
Anzahl Kehren | 17 |
Sackgasse | Nein |
Beschränkungen | keine Wohnwagen, für KFZ über 12 Meter Länge und KFZ über 19 Tonnen Gesamtgewicht gesperrt |
Schwierigkeit | Leicht |
Sterne |
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Route von Eppan über den Mendelpass nach Fondo
Auf der Ostseite des Gebirgszugs zweigt der Mendelpass in Eppan von der SP 14 (Südtiroler Weinstrasse) ab. Er führt auf der gesamten Passstrecke über einen Teil der „Strada Statale 42 del Tonale e della Mendola” (der SS 42) und ist mit braunen Wegweisern ausgeschildert. Die Luftlinie zwischen Eppan und Fondo beträgt nicht einmal 10 Kilometer. Aber wegen der schroffen Steilhänge an der Ostflanke misst die Passstraße insgesamt etwa 26 Kilometer.
Motorradfahrer mit Höhenangst sollten sich eher einen anderen Übergang zwischen Bozen und dem Trentino aussuchen. Für eine Passstrecke ist der Mendelpass zwar wirklich breit, der Asphalt hat auch einen guten Grip und ist fast überall in bestem Zustand. Eventuelle Gefahrenstellen sind abgesichert und auf die Kehren wird sogar mit durchnummerierten Schildern aufmerksam gemacht. Laut Denzel-Skala liegt der Schwierigkeitsgrad dieser Strecke nur bei 2-3.
Aber an vielen Stellen führt die Passstraße unmittelbar unter den Steilhängen des Monte Penegal entlang. Als der geschichtsträchtige Bergpass Ende des 19. Jahrhunderts ausgebaut wurde, haben seine Erbauer die Streckenführung dem Berg regelrecht abgerungen. An der Ostflanke vom Mendelpass geht es oft auf der einen Straßenseite fast senkrecht bergauf und auf der anderen Seite fast senkrecht bergab. Da ist zwar genügend Platz für zwei Autos – aber wenn einem bei steilen Abhängen einfach schwindelig wird, hat die Logik keine Chance mehr.
Als wir das erste Mal den Mendelkamm überquert haben, dachten wir anfangs, wir hätten uns in der Straße geirrt. Auf dem ersten Drittel der Passstrecke geht es ohne nennenswerte Kurven mit kaum spürbaren Steigungen durch ein Weinbaugebiet – wie wir später erfuhren, hat der Wein aus dieser Gegend ein internationales Renommee. Anschließend verengte sich die Passstraße etwas und wir tauchten in eine waldige Gegand ein. Erst auf dem letzten Drittel der Strecke von Eppan zur Passhöhe ging es mit Kurven und Kehren so richtig zur Sache.
Oben auf dem breiten Gebirgssattel angekommen, freut sich wohl jeder über einen wohlverdienten Zwischenstopp. Kein Wunder, dass hier schon in der Steinzeit Menschen lebten: Es war ein sicherer Ort, weil sich von dort aus alle Zugänge zu ihrer Siedlung gut überblicken ließen. Aber als passionierte Biker waren wir weit davon entfernt, uns irgendwo niederlassen zu wollen. Unsere Maschinen wurden schon ungeduldig und forderten mehr Kilometer.
Also ging es weiter an Ruffrè und Ronzone vorbei nach Fondo. Der Abstieg hat kaum Herausforderungen zu bieten: durchschnittlich 4,5 % Gefälle mit einigen Peaks bis zu 12 % und vielen langen Geraden. Haltet euch aber trotzdem auf den „Rennstrecken“ an die Geschwindigkeitsbeschränkungen – ansonsten könnte euch der Spaß teuer zu stehen bekommen. Hier wird nicht nur geblitzt, ihr müsst auch mit Polizeikontrollen rechnen.
Sehenswertes auf der Strecke über den Mendelpass
Auf der Abfahrt in Richtung Fondo kommt kurz hinter dem Mendelpass eine Stichstraße, die zum Monte Penegal in 1.737 Metern Höhe führt. Der steile Abstecher von knapp vier Kilometern – einfache Strecke – lohnt sich auf jeden Fall. Ihr überwindet dabei mehr als 350 Hoehenmeter. Am Ende der Straße erreicht ihr eine etwas in die Jahre gekommene Holz-Metall-Konstruktion, die solider ist, als sie aussieht. Wer diesen Aussichtsturm erklimmt, hat von dort oben einen unglaublichen 360° Rundumblick auf die Berge und Täler von Südtirol und dem Trentino.
Restaurants am Mendelpass
Es gibt einige Restaurants auf dem Mendelpass, aber die meisten Biker entscheiden sich für das „Rodeo“ am Ortsausgang an der SS 42. Wir legen dort auch gern einen kleinen Zwischenstopp ein – je nach Uhrzeit zu Kaffee und hausgemachtem Apfelstrudel oder zu ein paar knusprigen Spareribs. Unsere Maschinen parken wir direkt vor dem Rodeo und haben sie dort gut im Blick. Die Preise hier liegen spürbar unter dem Niveau der üblichen Gipfelrestauration und das Essen hat uns bisher immer geschmeckt.
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