Argumente für die Deutsche Alpenstraße als Motorradroute

Eigentlich ging es ja darum, dass wir an diesem verlängerten Wochenende endlich einmal zu zweit allein sein wollten. Wonnemonat Mai: Die Sonne war schon wieder warm und überall blühten die Bäume. Die meisten Alpenpässe waren jetzt auch schon mit dem Motorrad befahrbar. Wie sollte ich es dann bloß in der Stadt aushalten? Alle meine Biker-Kumpels waren schon unterwegs, um endlich wieder einmal Höhenluft zu schnuppern.

Ich brauchte also unbedingt ein paar Argumente, um meine Angebetete von den Vorteilen einer gemeinsamen Motorradreise zu überzeugen. Zugegeben, ich könnte mich auch nicht unbedingt dafür begeistern, den ganzen Tag als Beifahrer auf dem Motorrad zu verbringen. Wenn ich meine Maschine nicht selbst lenken kann, macht mir eine Motorradtour wenig Spaß. Wie konnte ich also meine Freundin davon überzeugen, dass es nichts Besseres gab, als unsere gemeinsame Zeit in eine Motorradreise zu investieren?

Zum Glück fiel mir da die Deutsche Alpenstraße ein, die nicht nur fahrtechnische Herausforderungen für Biker, sondern auch unzählige Attraktionen am Wegesrand bietet. Kristallklare Bergseen, Wasserfälle, Panoramablicke über majestätische Gipfel, historische Schlösser und abends die Einkehr in urigen Landgasthäusern: Sind das nicht Argumente genug, um den Frühling in den deutschen Alpen zu feiern? Schließlich wurden wir uns einig und bereisten den spannendsten Abschnitt der Deutschen Alpenstraße mit dem Motorrad – zu beidseitiger Zufriedenheit.

Highlights für Biker auf der Deutschen Alpenstraße

Was will ein echter Biker von einer Alpenstraße? Kehren, Kehren und nochmal Kehren. Das bietet euch ganz eindeutig der Oberjochpass im Oberallgäu. Der 1.178 Meter hohe Alpenpass liegt nicht weit von Sonthofen, der südlichsten Stadt Deutschlands, entfernt. Er bildet die Verbindung zwischen den beiden Talorten Bad Hindelang und Schattwald. Ich persönlich finde die Auffahrt über die B 308 von Bad Hindelang zur Passhöhe am interessantesten. Das ist der Abschnitt mit den unzähligen Kurven und Kehren auf sechs Kilometern Strecke.

Ein weiterer spannender Streckenabschnitt der Deutschen Alpenstraße beginnt in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen im Landkreis Miesbach / Bayern. Schon der Besuch der typisch bayerischen Marktgemeinde am Fuß der Zugspitze lohnt sich. Aber von dort aus seid ihr auch im Handumdrehen an der Auffahrt zum Achenpass (941 m) in der Gemeinde Kreuth. Der Achenpass liegt im Mangfallgebirge beim Achensee und verbindet die Talorte Kreuth und Achenkirch.

Das nächste Motorradfahrer-Highlight auf der Deutschen Alpenstraßen Route ist der 1.123 Meter hohe Sudelfeldpass in den Bayerischen Alpen. Er befindet sich direkt an der Grenze der Landkreise Miesbach und Rosenheim, nur sieben Kilometer von der Österreichischen Grenze entfernt. Die B 307 – hier „Sudelfeldstraße“ genannt – verbindet das malerische Bayrischzell am 1.838 Meter hohen Wendelstein mit Oberaudorf/Tatzelwurm. Hier lohnt sich ein Abstecher zu den 95 Meter hohen Tatzelwurm-Wasserfällen östlich der Sudelfeldstraße.

Noch mehr Serpentinen und Kurven bietet euch der Masererpass (793 m) bei Reit im Winkl, dem Heimatort von Rosi Mittermaier neben dem Zahmen Kaiser in den Chiemgauer Alpen. Er liegt im Landkreis Traunstein und verbindet über die B 305 die Talorte Unterwössen und Reit im Winkl. Die Auffahrt von Unter-/Oberwössen ist wesentlich steiler und kurviger als die Strecke bergab nach Reit im Winkl. Wenn ihr von hier aus auf der Deutschen Alpenstraße weiterfahrt, erreicht ihr Ruhpolding. Mir gefällt dort das Museum „Schnauferlstall“ mit seinen antiquierten Motorrädern.

Wenn ihr schon einmal hier seid, könnt ihr auch gleich über Innzell und Schneizlreuth in Richtung Berchtesgaden weiterfahren. Hinter Schneizlreuth kreuzt dann die Straße das Saalachtal und erreicht die Schwarzbachwacht (868 m), einen Gebirgspass in den Berchtesgadener Alpen. Auch hier führt die Deutsche Alpenstraßen Route über die B 305. Sie verbindet Ramsau bei Berchtesgaden und Unterjettenberg – die beiden Talorte der Schwarzbachwacht – miteinander. Von der Passhöhe aus seht ihr in Richtung Südwesten den Edelweisslahnerkopf (1.953 m) und im Nordosten den Karspitz (1.640 m).

Anschließend erreicht die Deutsche Alpenstraße Ramsau – mit Blick auf den Blaueisgletscher – und führt an der Ramsauer Ache entlang durch das Felsentor in die alte Salzstadt Berchtesgaden. Hier plane ich immer gern einen Zwischenstopp ein, bevor ich mich weiter in Richtung Süden nach Schönau am Königssee, dem Endpunkt der Deutschen Alpenstraßen Route, aufmache. Vor allem, weil ich in Berchtesgaden fast immer noch eine Runde auf der Roßfeldstraße drehe.

Dort gibt es nicht nur zwei interessante Auffahrten, ihr könnt hier auch einen fantastischen Rundumblick auf Kehlstein, den Hohen Göll, das Dachstein- und das Tennengebirge genießen. Die nördliche Auffahrt zur Roßfeld-Höhenringstraße beginnt in Berchtesgaden-Oberau und führt zu einem Hochplateau: dem Roßfeld. Südlich davon liegt die Obere Ahornalm mit dem Ahornbüchsenkopf (1.604 m), dem höchsten Punkt der beliebten Panoramastraße im Berchtesgadener Land.

Der Schlenker zur Roßfeld-Höhenringstraße ist der einzige mautpflichtige Abschnitt auf der 484 Kilometer langen Deutschen Alpenstraße. 2023 betrug dort die Maut für ein Motorrad mit Fahrer und Beifahrer 5,00 €. Weitere Facts findet ihr auf der Rückseite unserer folierten Spezialkarte der Deutschen Alpenstraße für Biker. Im Straßenkarten-Portfolio von BikerBetten gibt es außerdem noch viele weitere Spezialkarten für Motorradfahrer. Übrigens: Die Deutsche Alpenstraßen Karte von BikerBetten enthält neben dem Streckenverlauf auch touristische und fahrerische Highlights sowie Beschreibungen aller Pässe auf der Route.