Rund 60 Kilometer südlich von München und nur 5 Kilometer südlich von Rottach-Egern am Tegernsee beginnt die Achenpassstraße im oberbayerischen Kreuth. Die Bergstraße führt durch die oberbayerischen Voralpen und dort durch das Mangfallgebirge direkt nach Süden und damit in Richtung Achensee. Der Pass selbst liegt auf der deutschen Seite, knapp 1 Kilometer von der Grenze zu Österreich entfernt. Der Achenpass, einer von über 1.000 Alpenpässe und Motorradtouren der schönsten Regionen Europas auf der BikerBetten.de, ist die schnellste und bequemste Transitstrecke von Oberbayern und vom Allgäu aus, um Tirol und dort das Zillertal, den Wilden Kaiser und das Inntal zu erreichen. Genau wegen seiner Praktikabilität wird die Schönheit der Strecke über den Achenpass kaum wahrgenommen, was diese Bergroute wirklich nicht verdient hat. Zudem ist über die Aachen Passstraße der Sylvensteinsee zu erreichen. Dieser Bergsee wird von der Isar durchflossen, bevor die sich gen Norden wendet, um über Bad Tölz und durch München hindurch in die Donau zu münden.
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Land | Deutschland |
---|---|
Region | Oberbayern |
Passhöhe | 941 m |
Länge | 23 km |
Maximale Steigung | 14 |
Wintersperre | Tageweise möglich |
Basisorte | Kreuth - Achenkirch (A) |
Koordinaten | 47.604589, 11.635911 |
Maut | Nein |
Belag | Geteert |
Sackgasse | Nein |
Schwierigkeit | Leicht |
Sterne |
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Achenpass – vom Tegernseetal ins Achental
Urkundlich erwähnt werden das Achental und der Achenpass erstmals im Jahr 1140, wobei es bei dem Dokument um die Übertragung von Landrechten ging. Die Bedeutung des Achenpasses, der damals noch ein schmaler Fußweg war, nahm im Mittelalter kontinuierlich zu. 1492 wurde mit dem Ausbau der Trasse begonnen, weil der vorhandene Weg nicht mehr ausreichte, um die großen Mengen Salz von Hall nach München zu transportieren. 1495 war die gesamte Strecke befestigt und konnte von da an durchgängig mit Fuhrwerken befahren werden. Allerdings wurde auch gleich eine Maut erhoben. Trotzdem wurde der Achenpass zu einer bedeutenden Handelsroute zwischen Österreich und Deutschland, die auch von Weinhändlern aus Italien und von Geschäftsleuten aus Südtirol gerne genutzt wurde.
Schon damals war die Trasse eine signifikante Konkurrenz für das Inntal. Außerdem waren das Achtal und vor allem der alpine Teil des Mangfallgebirges ein beliebtes königliches Jagdrevier. Deshalb wurde Ende des 16. Jahrhunderts ein Antrag auf Reparatur und Ausbau der Achenpassstraße abgelehnt. So sollte vermieden werden, dass das lukrative Verkehrsaufkommen im Inntal nachlässt und der große Wildbestand am Pass wegen der Arbeiten in ruhigere Gebiete abwandert. Die Straße war in einem derart desolaten Zustand, dass Fuhrwerke bis um 1850 nicht um das Ufer des Achensees fahren konnten, sondern mit Fähren transportiert werden mussten.
Als 1806 Napoleon I. indirekt die Macht in Bayern und Tirol übernahm, wurde der Achenpass zur strategischen Route des Militärs. Entlang der Strecke wurden Verteidigungsanlagen gebaut, die die Herrschaft über das Gebiet sicherstellen sollten. 1915 wurden erste Reparaturen an der Passstraße durchgeführt. Im Herbst desselben Jahres war die Trasse so weit wiederhergestellt, dass sie von Pkw und kleinen Lkw befahren werden konnte. 1938 begann der asphaltierte Ausbau des Achenpasses. Kriegsbedingt wurde dieses Projekt 1942 abgebrochen. Fast fertiggestellt war der Seehoftunnel, der Teil der Bergstraße ist. Dieser Tunnel wurde zum Bau von Flugzeugteilen durch die Messerschmitt-Werke genutzt.
Nach Kriegsende wurden die Arbeiten wieder aufgenommen. Zum 01. Januar 1949 wurde der Achenpass offiziell in das Verzeichnis der österreichischen Bundesstraßen aufgenommen. 1950 erfolgten die Fertigstellung und Freigabe des Seehoftunnels. Der durch seine zahlreichen Serpentinen bekannte Abschnitt von Wiesing zur Kanzelkehre und weiter nach Maurach konnte im Frühjahr 1955 fertiggestellt werden. Es folgten die verbliebenen Streckenabschnitte, sodass 1964 die gesamte Passstraße modern ausgebaut und befestigt war.
Interessant ist, dass die Achenseestraße in Österreich offiziell in Strass im Zillertal beginnt und nach 33,52 Kilometern am Achenpass endet.
Verlauf der Achenpassstraße
Die Achenpassstraße beginnt in Deutschland offiziell in Kreuth und endet im österreichischen Achenkirch, wobei sich die deutsche Straßenmeisterei nur bis zur Landesgrenze verantwortlich fühlt, also bis etwa 1 Kilometer hinter dem Pass. Von Kreuth führt die Bundesstraße 307 weiter nach Wildbad Kreuth und nach Glashütte, einem kleinen Ort mit gerade einmal 70 Einwohnern. Nur gut 1 Kilometer weiter erwartet Dich der Achenpass auf 941 Metern. Die Bergstraße verläuft ab hier als österreichische Bundesstraße 181 zuerst auf der Grenzlinie zwischen Deutschland und Österreich, bis
sie bei Achenwald-Grenze ihren Verlauf nach Südosten ändert. Vorbei an der Gemeinde Achenwald endet diese Route nach 23,9 Kilometern in Achenkirch.
Highlights am Achenpass
Hast Du Wildbad Kreuth erreicht, kannst Du als Fischliebhaber vom Wanderparkplatz oder vom Siebenhüttenparkplatz nach links abbiegen, die Weißach überqueren und so zur Herzoglichen Fischzucht Wildbad Kreuth gelangen. Hier versorgst Du Dich mit frischem Fisch oder mit rauchwarmen Forellen, die eine besonders leckere Brotzeit abgeben. Schon wegen der erstklassigen Aussicht ist ein Zwischenstopp am Wanderparkplatz am Achenpass quasi ein Muss. Überquerst Du die Grenze nach Österreich, zweigt nach etwa 1 Kilometer rechts eine Seitenstraße ab, die an der Grenze wieder B 307 wird. Diese führt Dich zur Staumauer am Sylvensteinspeichersee. Der malerische Stausee wird von der Isar durchflossen und ist ideal für eine sommerliche Erfrischung, denn das Wasser besitzt eine exzellente Qualität.
Aussichtspunkte & Sehenswertes an der Bergroute zum Achenpass
Es sind entlang der Passstraße mehrere Wanderparkplätze eingerichtet, denn das Mangfallgebirge gehört zu den schönsten Wanderrevieren im deutsch-österreichischen Alpengebiet. Fast alle Parkplätze wurden an markanten Punkten platziert, die entweder eine famose Aussicht oder eine Attraktion in der Nähe bieten. Beim Wanderparkplatz in Wildbad Kreuth ist dies die Herzogliche Fischzucht, bei dem am Achenpass sind es der Pass und die zauberhaft schöne Aussicht über weite Teile der Alpenregion. Bei Kilometer 14 triffst Du kurz vor Achenwald auf einen Shop, der im Prinzip immer geöffnet hat, weil offen zugängliche Automaten mit Lebensmitteln und Getränken aufgestellt sind. Kaum 300 Meter weiter erwartet Dich ein Kiosk und die Traditionsschneiderei Parzinger. Hier kannst Du ein schickes Dirndl oder für ihn – ein Trachtenhemd kaufen.
Schlussgedanken zum Achenpass
Der Achenpass erfährt deutlich weniger Beachtung, als er eigentlich verdient hat. Als Transitstrecke von Oberbayern nach Tirol ist der Achenpass quasi zur Selbstverständlichkeit geworden. Du solltest Dir aber die Zeit nehmen und auf einigen der Parkplätze einen Zwischenstopp einlegen, die Schönheit dieser Bergregion auskosten. Für Fahranfänger ist diese Passstraße zudem eine ideale Herausforderung, auf der es möglich ist, binnen kurzer Zeit viel Erfahrung zu sammeln.
FAQ
Was ist am Achenpass zu beachten?
Der Winterdienst am Bergpass funktioniert so gut, dass die Passstraße nur bei extrem schwerem Schneefall oder bei starkem Eisregen kurzfristig gesperrt wird, bis die Passage wieder sicher ist. Auf der österreichischen Seite besteht ein aktives Fahrverbot von Kilometer 0,9 bis zur deutschen Grenze für alle Fahrzeuge über 7,5 t zulässigem Gesamtgewicht. Die Gebäude der Grenzbehörden am Pass sind noch immer vorhanden, nur kontrolliert werden Grenzgänger hier nicht mehr. Allerdings nutzen die zuständigen Polizeistationen aus beiden Ländern die Gegebenheiten, um gelegentlich Verkehrskontrollen durchzuführen.
Welche Einkehrmöglichkeiten gibt es an der Achenpassstraße?
Gibt es eine Webcam am Achenpass?
Mehrere Webcams stehen zur Auswahl, wobei die meisten von Behörden betrieben werden. So auch die auf einen unfallträchtigen Abschnitt der B 181:
Weitere Achenpass Webcams sind:
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