Die Kesselbergstraße ist die Passstraße zwischen Kochelsee und Walchensee, heute Bundesstraße 11. Die Straße über den Kesselberg ist sowohl eine seit Jahrhunderten genutzte Transitroute zwischen Bayern und Österreich als auch eine beliebte und vor allem an Sommerwochenenden stark frequentierte Ausflugsstraße.
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Die starke Nutzung und die dadurch entstehenden Probleme haben am Kesselberg allerdings auch zu vielen Problemen und zu einigen starken Einschränkungen insbesondere für Motorradfahrer geführt. So gilt ein generelles Tempolimit von 60 km/h, weitgehende Überholverbote und ein Fahrverbot am Wochenende für Motorräder in Richtung Süden. Da der Walchensee, der das südliche Ende der Straße markiert, um rund 200 Meter höher liegt als der Kochelsee, an dem die Straße ihren Ausgangspunkt hat, ist die Nordrampe wesentlich länger, steiler und kurvenreicher als die Südrampe.
Land | Deutschland |
---|---|
Region | Oberbayern |
Passhöhe | 858 m |
Länge | 14 km |
Maximale Steigung | 9 |
Basisorte | Kochel am See auf der Nordseite sowie Walchensee auf der Südseite |
Koordinaten | 47.623875, 11.340950 |
Maut | Nein |
Belag | Geteert |
Anzahl Kehren | 13 |
Sackgasse | Nein |
Schwierigkeit | Leicht |
Sterne |
Eine Kurve jagt die nächste, Schräglagenwechsel am laufenden Band, enge bis sehr enge Radien, ordentliche Steigungen, griffiger Belag, breite Fahrbahn, harmonische Streckenführung – Herz, was willst du mehr? Kein Wunder, dass der Kesselberg das Motorradvolk anzieht wie der Käse die Mäuse. Und zwar so sehr, dass die Rennleitung Tempolimits einführen und Streckensperrungen aussprechen musste. Da hilft nur eines: Sich genau über die aktuellen Sperrungen informieren und den Kesselberg außerhalb der verbotenen Zeiten unter die Räder nehmen. Denn diese Route ist allererster Sahne.
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Die Geschichte der Straße am Kesselberg
Der Passübergang über den Kesselberg wurde bereits in vorgeschichtlicher Zeit als Fernhandelsweg vom Voralpenland ins obere Isartal genutzt. Die meiste Zeit hindurch war er allerdings nur ein schmaler Saumpfad, der von Tragtierkolonnen überquert wurde. Schon 1492 wurde aber eine erste, mit Fuhrwerken befahrbare Straße über den Kesselberg gebaut, die eine Verbindung auf der wichtigen Fernhandelsroute zwischen München und Venedig darstellte. Im 17. Jahrhundert überquerte eine Postroute der Taxispost die Kesselbergstraße, die zu dieser Zeit noch stellenweise Steigungen von über 21 Prozent hatte. Von 1893 bis 1897 wurde die Straße über den Kesselberg auf Veranlassung von Prinzregent Luitpold durch das Königliche Straßen- und Wasserbauamt Weilheim mit einer weitgehend neuen Trasse ausgebaut, die im Wesentlichen dem Verlauf der heutigen Bundesstraße 11 entspricht. Diese wurde während der vergangenen Jahrzehnte mehrmals neu ausgebaut, um den modernen Anforderungen und dem starken Verkehrsaufkommen zu genügen.
Die legendären Kesselbergrennen
In den Jahren 1905 und 1907 fanden die ersten Autorennen am Kesselberg statt, von 1928 bis 1935 sogar regelmäßig in jedem Jahr. Die "Kesselbergrennen" unter Beteiligung von Rennlegenden wie Rudolf Caracciola oder Hans Stuck, die sowohl mit Autos als auch mit Motorrädern gefahren wurden, waren für das Naziregime nicht nur eine volkstümliche Unterhaltung, sondern auch eine Möglichkeit, die technologische Überlegenheit Deutschlands zu demonstrieren.
Die legendären Kesselbergrennen tragen neben der ausflugstauglichen Entfernung zu München (nur rund 70 km sind es von der Münchener Innenstadt bis zum Straßenbeginn bei Kochel) dazu bei, den Kesselberg zu einer der beliebtesten Ausflugsrouten für Motorradfahrer im südlichen Bayern zu machen. Vor allem die Nordrampe ist mit ihren zahlreichen, dicht aufeinander folgenden Kurven und der Aussicht auf den Kochelsee eine schöne Panoramastrecke. Die Südrampe ist etwas weniger steil und weniger kurvig, aber mit ihrer Aussicht auf den Walchensee ebenfalls sehr schön. Von hier aus kann man entweder über Garmisch-Partenkirchen nach München zurück fahren oder die Reise über Mittenwald und den Scharnitzpass nach Tirol fortsetzen. Damit ist der Kesselberg auch eine attraktive Option für eine längere Reise.
Obwohl die Straße über den Kesselberg mit einer maximalen Steigung von acht Prozent nicht besonders steil ist und auch die Passhöhe mit gut 850 Metern nicht sonderlich beeindruckend ausfällt, gilt sie mit ihren scharfen Kehren und der schönen Aussicht auf Kochelsee und Walchensee als eine der schönsten Passstraßen im bayerischen Alpenvorland. Einen besonders schönen Blick hat man vom Parkplatz auf halber Höhe der Nordrampe. Neben ihrer Bedeutung als überregionale Transitstrecke ist die Kesselbergstraße auch ein beliebtes Ausflugsziel, was insbesondere an Wochenenden im Sommer immer wieder zu einem erheblichen Verkehrsaufkommen führt.
Kesselbergstraße Sperrung
Die Kesselbergstraße ist seit Jahrzehnten vor allem bei Motorradfahrern beliebt, von denen einige wenige einen risikoreichen Fahrstil pflegen, auch zu illegalen Rennen ist es immer wieder gekommen. Eine Reihe von Kreuzen, die an Unfallopfer erinnern, säumen die Kesselbergstraße und erinnern an die Gefährlichkeit des Kesselbergs.
NEU ab 01.04.2023: Die Änderung der Sperrzeiten erfolgt aufgrund der Unfallstatistiken, die zeigen, dass die meisten schweren Unfälle am Nachmittag und Abend auftreten. Der Landkreis hat daher die Zeiten angepasst:
Von Montag bis Freitag von 15:00 bis 22:00 Uhr ist die Kesselbergstraße für Motorräder gesperrt. Gleichzeitig wird das Fahrverbot an Wochenenden und Feiertagen zwischen 22:00 und 15:00 Uhr aufgehoben. Diese neue Regel tritt am 1. April 2023 in Kraft und wird vorläufig bis zum 31. Oktober 2024 getestet. Um gefährliche Überholmanöver zu verhindern, bleiben stellenweise Fahrbahntrenner und Rüttelstreifen installiert, die Polizei kontrolliert häufig.
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