Die Panoramica delle Vette erwartet Dich rund 7 Kilometer Luftlinie südlich vom Plöckenpass, der Verbindung zwischen der Berggemeinde Mauthen im österreichischen Kärnten und Paluzza sowie Sutrio in der italienischen Provinz Friaul-Julisch-Venetien. Die Route selbst beginnt und endet in Ravascletto, einem Ort, den Du von Comeglians und von Sutrio direkt erreichst. Sutrio ist übrigens einer der beiden Ausgangspunkte, um den etwas südlicheren Bergpass am Monte Zoncolan mit seinen bis zu 22 Prozent Steigung anzugehen, der regelmäßig als Bergetappe in der Giro d'Italia die Radprofis auf eine harte Probe stellt.
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Land | Italien |
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Region | Friaul Julisch-Venetien |
Passhöhe | 1982 m |
Länge | 28 km |
Maximale Steigung | 14 |
Wintersperre | 11-4 |
Basisorte | Tualis - Sella Valcalda |
Koordinaten | 46.566394, 12.899523 |
Maut | Nein |
Belag | Enthält Abschnitte mit Schotter- oder Naturbelag |
Anzahl Kehren | 60 |
Sackgasse | Nein |
Beschränkungen | Verbot für Fahrzeuge über 3,5 t, Höchstgeschwindigkeit maximal 30 km/h, meist 20 km/h |
Schwierigkeit | Anspruchsvoll |
Sterne |
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Panoramica delle Vette – vom Degano-Tal ins Valle de But
Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurde eine nördliche Querverbindung zwischen dem Degano-Tal und dem Valle de But gefordert, denn die übliche Strecke über das Valle de Tagliamento von Villa Santina nach Tolmezzo oder Casanova war umständlich, sehr lang und oft im Frühjahr während der Schneeschmelze wegen Hochwassers nicht passierbar. Es sollte aber bis 1940 dauern, bis die Passstraße über den Monte Zoncolan fertiggestellt war. Allerdings hat diese Route den Nachteil, dass der höchste Punkt bei 1.739 Metern liegt, weshalb diese Passstraße zunächst im Winter nicht passierbar war. Das änderte sich erst, als am Berg ein Skigebiet etabliert wurde.
Deshalb wurde ein kleines Stück weiter im Norden über die Sella Valcalda eine neue Bergroute gebaut, die die Gemeinden Comeglians sowie Sutrio miteinander verbindet. Diese Strecke liegt an ihrem höchsten Punkt lediglich 949 Meter hoch, besitzt keine extremen Steigungen und ist obendrein gut 6 Kilometer kürzer als die Passstraße am Monte Zoncolan. Auf halber Strecke stößt Du auf den bezaubernden Bergort Ravascletto, in dem weniger als 600 Menschen leben. Von hier kannst Du zu einer Rundfahrt auf der Panoramica delle Vette starten, was zuvor so nicht möglich war.
Im Ersten Weltkrieg war einer der Hauptschauplätze der Karnische Hauptkamm, an dem sich die Kriegsgegner heftige Schlachten lieferten. Um die Versorgung der Soldaten an der Front zu gewährleisten, wurde die Panoramica delle Vette als Lieferweg für den Nachschub gebaut. Da in diesem Bereich auch im Zweiten Weltkrieg Kämpfe stattfanden, wurde die Bergstraße weiter ausgebaut. Seinerzeit war es nur möglich, über Comeglians sowie Tualis an der Südflanke des Monte Crostis über unzählige Serpentinen zur Alm Malga Chiadinis zu gelangen, dem höchsten Punkt der Bergstraße. Heute ist diese bis zur Alm sogar asphaltiert. Allerdings geht es anschließend auf einer geschotterten Höhenstraße weiter, die auf ihrer Länge von etwa 7 Kilometern keine nennenswerten Steigungen enthält. Sie verläuft parallel zum Bergkamm und endet an der Alm Casera Valsecca, wo sie asphaltiert zurück nach Ravascletto führt.
Bis 2022 bestand nur ein Zugang von Comeglians und einer über Tualis. Außerdem bestand ein Großteil der Strecke aus einer gut befestigten Schotterpiste.
Verlauf der Panoramaroute Panoramica delle Vette
Du startest in Ravascletto, wobei es Dir überlassen ist, Richtung Zovello nach Osten oder Tualis nach Westen zu fahren. Wir beschreiben die 33,8 Kilometer messende Route, die zuerst in westlicher Richtung führt, also im Uhrzeigersinn verläuft. Der Grund dafür ist einfach. Wir sind diese Route frühmorgens gefahren. Es war kühl und wir konnten mit dieser Routenwahl die Strahlen der Morgensonne gut zum Aufwärmen nutzen. Die Bergstraße beginnt als Via Belvedere, wird dann zur Via Nont und sie müsste spätestens ab Tualis Via Zigzagare – Zickzack-Sraße heißen. Aber sie nennt sich Strada del Vette, was so viel wie Straße durch die Gipfel heißt, was auch ein passender Name ist.
Hast Du Tualis verlassen, folgt ein Stakkato aus über 60, teils sehr engen Kehren und weit mehr als 100 Kurven. Das ist fahrerisch anspruchsvoll und stellt Deine Kondition auf die Probe. Die meisten Biker verbringen deshalb viel länger auf der Passstraße als geplant, denn sie legen ausgiebige Pausen am Panoramica delle Vette auf 1.968 Höhenmetern ein oder am Rifugio Chiadinas oder am Badesee Lago di Crasulina. Insgesamt geht es auf dieser 33,8 Kilometer messenden Runde 1.248 Meter bergauf und 1.197 Meter talwärts.
Das Teilstück vom höchsten Punkt ist über 7 Kilometer nicht asphaltiert. Aber die Schotterstraße ist gut verdichtet, es gibt keine großen Steine und kaum Senken, sodass Du bei vorsichtiger Fahrweise auch mit einer Straßenmaschine diese Route fahren kannst. Allerdings solltest Du nach einem Regen sehr vorsichtig sein, denn es bilden sich Pfützen mit rutschigem Schlamm darin, was einigen Bikern bereits eine Lehre war. Die Fahrt zurück vom Panoramica delle Vette, dem Aussichtspunkt auf die Gipfelwelt nach Ravascletto ist nicht ganz so kurvenreich. Allerdings erwarten Dich einige Serpentinen, die viel Erfahrung und einen vorsichtigen Gasgriff verlangen.
Highlights an der Panoramica delle Vette
Wo das Wandergebiet Passeggiata Brusana beginnt, etwa ab Kilometer 6,5 reihen sich die Serpentinen aneinander wie Perlen an einer Kette. Bis zum Punta di Saffrucella bei Kilometer 14,5, der eine famose Aussicht auf die westlichen Täler bietet, ist dies die fahrerisch schönste Sektion der Bergstrecke. Im Anschluss folgen einige imposante Steigungen an der Ostflanke des 2.109 Meter messenden Monte Neval, die Dir ganz sicher in Erinnerung bleiben werden.
Die Aussicht auf die Gipfelwelt, die Panoramica delle Vette auf 1.968 Metern ist die Belohnung für das Bewältigen der kurvenreichen Bergstraße – und ein ganz sicher unvergesslicher Anblick. Bei Kilometer 13,3 geht es gegenüber der Pension Casera Tarondòn alta über einen Bergpfad zum Lago di Crasulina. Diese circa 1,2 Kilometer kurze Strecke fährst Du mit einer Offroad-Maschine nur, wenn Du über ausreichend Geländeerfahrung verfügst – mit einer Straßenmaschine: stell sie ab und geh zu Fuß! Der Bergsee ist zwar auch im Sommer recht kühl, aber das Wasser ist herrlich und kristallklar.
Aussichtspunkte & Sehenswertes an der Panoramica delle Vette
Bei Kilometer 19,1 erwartet Dich ein kleiner Parkplatz, gerade groß genug für 3 bis 4 Motorräder oder ein Auto. Von hier siehst und verstehst Du, warum diese Bergroute Strada delle Vette heißt – Straße in die Gipfel.
Etwa bei Kilometer 21 geht ein Feldweg rechts ab, der direkt zu Malga Crostis führt, einem der wenigen Hersteller von Almkäsespezialitäten, die in der Region noch verblieben sind.
Kurz bevor Du wieder nach Ravascletto kommst, solltest Du rechts in den Waldweg einbiegen und die wenigen Meter zur Maina di Mont nutzen, um Dir die Beine zu vertreten. Die Maina di Mont ist eine zauberhaft schöne Kapelle, von der die Einheimischen glauben, dass die hier aufbewahrte Madonna Verliebten einen Wunsch erfüllt.
Was an der Bergstraße zur Panoramica delle Vette zu beachten ist
Die Straße ist an fast keiner Stelle so breit, dass der Gegenverkehr ungehindert passieren kann. Du musst aber ständig mit anderen Verkehrsteilnehmern rechnen, auch mit Radfahrern und Wanderern. Deshalb ist es dringend angeraten, die Höchstgeschwindigkeiten zu beachten und einzuhalten, zumal die meisten Kurven eh nur Schritttempo zulassen.
Schlussgedanke zur Panoramica delle Vette
Die Panoramica delle Vette ist ganz sicher eine der schönsten Offroad-Panoramastraßen Europas, auch wenn nur noch 7 Kilometer Schottertrasse nachgeblieben sind. Diese Bergroute führt, wie ihr Name schon andeutet, bis auf knapp 2.000 Höhenmeter und damit in die Welt der Gipfel in den italienischen Dolomiten.
FAQ
Welche Rastplätze gibt es an der Panoramica delle Vette?
In Tualis ist die etwas versteckt nahe der Chiesa di San Vincenzo Martire gelegene Osteria Al Gan die erste Möglichkeit für einen Stopp und eine echte Empfehlung. Die Gerichte werden frisch zubereitet, sind superlecker und obendrein preiswert.
Bei Kilometer 18 bietet sich das Rifugio Chiadinas für eine Rast an. Die Aussicht von der Terrasse über einem Hang ist famos, genau wie das Essen. Zurück in Ravascletto stehen Dir mehrere Restaurants und Cafés zur Auswahl. Nach dieser Strecke ist es eine gute Idee, eine längere Pause einzulegen oder vielleicht sogar eine Nacht in den Bergen zu verbringen.
Gibt es eine Webcam an der Panoramica delle Vette?
In der Region sind diese WebCams aktiv:
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